Podcasts

Podcast–Reihe Berlinale Forum
Publikumsgespräche aus fünf Jahrzehnten

Die Publikumsgespräche beim Berlinale Forum sind legendär: Sie sind enthusiastisch, interessiert, tiefgehend, ehrlich und erleuchtend – von Seiten der Filmemacher*innen und des Publikums. Die meisten Gespräche wurden aufgezeichnet und sind inzwischen digitalisiert. Um diesen kulturellen Schatz zu bergen, stellt das Arsenal ausgewählte Gespräche als Podcast vor und kontextualisiert sie im Dialog mit Expert*innen. Für die Ausstellung Was anderes machen stellen wir beispielhaft drei Filme und drei Gespräche vor, die alle in Zusammenarbeit mit dem Kleinen Fernsehspiel produziert wurden: Helke Sanders Die allseitig reduzierte Persönlichkeit – Redupers beschreibt die gesellschaftliche Realität arbeitender, alleinerziehender Mütter und ist zudem ein Dokument des ummauerten West-Berlin. Helke Misselwitz‘ Winter adé gibt einen unmittelbaren Eindruck des Lebens und der Stimmung in der DDR ein Jahr vor dem Zusammenbruch. Safi Fayes Fad Jal verbindet Dokumentarisches und Fiktionales in einem Portrait eines senegalesischen Dorfes.

 

WS2 Podcasts der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Autor*innen: Florian Alber, Cornelia Dertinger, Stella Dunze, Fabian Kling, Lennard Panevski, Vidhya Pfeifer, Andreas Reinhart, Frederic Schmid, Simon Schneider, Maren Sommer, Lou Willert

Die Freiheit im Genre, die Neugier auf filmische Erzählungen jenseits des kommerziellen Kinos macht das Archiv des Kleinen Fernsehspiels zu einer Fundgrube für die filmwissenschaftliche Erschließung. Unter dem Titel Archivforschung und -praxis: Das Kleine Fernsehspiel zwischen Weltkino und Einwanderungsgesellschaft hielten Kathrin Brinkmann und Merle Kröger in Zusammenarbeit mit Prof. Alexandra Schneider 2021 im Fachbereich Filmwissenschaften/ Mediendramaturgie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ein Seminar, das sowohl gemeinsame Filmsichtungen als auch die Möglichkeit eigenständiger Forschung und Archivpraxis zu einzelnen Werkgruppen oder Filmemacher*innen bot. Es entstanden u.a. vier Podcasts zu Jutta Brückner, Lynn Hershman Leeson, Werner Schroeter und Maria Speth, die von heute aus deren Werk reflektieren.

killer.berlin.doc
Regie: Bettina Ellerkamp und Jörg Heitmann / dogfilm
”In dem Wunsch, von dem eigenen Leben in einer sich wandelnden Stadt zu erzählen, entschließen sich im Mai 1998 zehn Personen, ihr Leben in Berlin für 14 Tage zur Fiktion zu machen. Sie spielen Killer, ein Spiel, in dem niemand vom anderen weiß und jeder sowohl Täter als auch Opfer ist.“ Die Idee zu diesem Spiel stammt von Bettina Ellerkamp und Jörg Heitmann, die mit ihrem Film über Berlin in der Zwischenzeit der 1990er ein poetisches Filmessay und eine Hommage an die Subkultur, in der Kunst und Leben nicht zu trennen sind, schaffen. Als Kleines Fernsehspiel entstanden, wird killer.berlin.doc zum Vorboten einer neuen Zeit: Die Interaktivität des Spiels nutzend, folgt auf den Film eine CD-ROM, in der die Stadt über die zehn Spieler*innen und ihre kreativen Tools navigierbar wird. Eine archäologische „Playstation“ aus den digitalen Anfangszeiten der Jahrtausendwende.