Shelly Silver: Touch

Berlin Premiere, Screening und Talk

silent green lädt herzlich ein zur Berliner Premiere von Touch – ein Abend mit unserer aktuellen Film Feld Forschung-Stipendiatin Shelly Silver:

In Touch fokussiert Silver einen singulären und doch ergebnisoffenen Akt, von dem sich ihr Protagonist hinreißen lässt: Einen Akt, den wir, das Publikum, mit ihm teilen. Es ist der Akt des Beobachtens: Schauen. Sehen. Erkennen. Was bedeutet es, zu schauen, zu beobachten, zu fotografieren, zu filmen? Was bedeutet es für diesen Mann, der sein Viertel verließ, weil dort kein Platz für ihn war, und der zurückkehrt, um sich eine tragfähige Geschichte, eine Familie, ein Zuhause zu konstruieren? Und welchen Widerhall erzeugt dieses Beobachten und Filmen in Silvers aktuellem Kontext, ihrem Aufenthalt in Berlin?

Touch | 2013 | 63’
Ein Mann kehrt nach 50 Jahren nach Chinatown zurück, um seine sterbende Mutter zu pflegen. Er ist Bibliothekar, er katalogisiert und zeichnet auf, ein schwuler Mann, ein Beobachter, ein Imitator. Er vertreibt sich die Zeit mit dem Sammeln von Bildern – seine Zeugen und Kollaborateure. Im Dunkeln sitzend betrachten wir sie und teilen seinen Mantel der Unsichtbarkeit – zugleich Vorteil und Fluch. Touch ist ein Essay, das aus der Perspektive eines einzelnen Mannes erzählt wird. Zugleich ist es Fiktion, denn dieser Mann ist eine erfundene Person, ein Amalgam aus Recherchen, Interviews, vertraulichen Kommentaren, Geheimnissen, Unwahrscheinlichkeiten und Sehnsüchten. Dieser Mann, der uns nie seinen Namen verrät, kehrt als Insider und Outsider in eine Nachbarschaft zurück, aus der er als Teenager flüchtete, so schnell er konnte.

Shelly Silver ist eine New Yorker Künstlerin, die mit dem stillen und bewegten Bild arbeitet. Ihr Werk erforscht den Grenzbereich zwischen Öffentlichem und Privatem, Erzählerischem und Dokumentarischem und in den letzten Jahren zunehmend zwischen Beobachter und Beobachtetem. Silver ist Professorin und Leiterin des Departments für visuelle Kunst an der Columbia Universität in New York.
Ihre Arbeiten wurden u.a. im Museum of Modern Art in New York, dem Museum of Contemporary Art, Los Angeles, dem Yokohama Museum of Art und dem Centre Pompidou in Paris ausgestellt; ihre Filme auf zahlreichen internationalen Festivals prämiert und gezeigt, u.a. der Berlinale, dem Dok.Leipzig sowie auf den Filmfestivals von London, New York und Moskau. Das silent green Film Feld Forschung Residency Programm wird unterstützt durch das Goethe-Institut.

Eintritt frei