Teju Cole: Blinder Fleck

Buchvorstellung und Gespräch 

 

 

mit Teju Cole, Akinbode Akinbiyi und Anna Jäger.

Das Gespräch findet auf Englisch, die Lesung aus dem Buch auf Englisch und Deutsch statt.

Teju Cole gehört zu den angesehensten Schriftstellern und Intellektuellen der Gegenwart, doch ebenso wichtig wie das Schreiben ist ihm das Fotografieren.

In seiner jüngsten intellektuellen und künstlerischen Unternehmung, die jetzt auf Deutsch als Blinder Fleck erscheint, untersucht Teju Cole, was es heißt, sich ein Bild von der Welt zu machen. In mehr als 150 Fotografien und Texte verbinden sich beide Ausdrucksformen zu einem lyrischen visuellen Essay.

2011 erlebte Teju Cole eine Zeit vorübergehender Erblindung. Danach stellte sich die Frage des Sehens neu, und er begann dieses fotografische Projekt. Die Bilder in seinem neuen Buch sind Dokumente von Jahren des Unterwegsseins: der Schatten eines Baumes in Upstate New York. Ein Schweizer Hotelzimmer. Ein Junge in Kongo. Eine seltsame Konstellation in einem Berliner Park. Wir sehen, was er sah, was seine Erinnerung und Gedanken anstieß, während sich kurze Texte wie ein Voice-over über die Bilder legen – eine innere Stimme, konkret oder abstrakt, prosaisch oder rätselhaft. Entlang der Grenzen des Sehens vermisst er den Raum zwischen Sichtbarem und Sagbarem. Dabei fordert er vor allem eines: Der Zufälligkeit und Flüchtigkeit des Sehens genaues Hinschauen entgegenzusetzen. Teju Cole interessiert die Kontinuität von Orten, die singing line, die sie verbindet – und die Texturen, in denen sie sich unterscheiden. Während seine Bilder etwas Konkretes dokumentieren, wird zugleich etwas sichtbar, was das Auge nicht erfasst. 

Teju Cole
 geboren 1975, wuchs in Nigeria auf und kam als Jugendlicher in die USA. Er ist Kunsthistoriker, Schriftsteller und Fotograf und lehrt am Bard College. Er ist der Fotografie-Kritiker des New York Times Magazine und Autor der dort erscheinenden Kolumne „On Photography“. 2013 wurde er für 
Open City mit dem Internationalen Literaturpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschien von ihm die Essaysammlung Vertraute Dinge, fremde Dinge. Teju Cole lebt in Brooklyn, New York. 

Teju Cole wird Blinder Fleck gemeinsam mit Akinbode Akinbiyi und Anna Jäger betrachten und besprechen. Akinbode Akinbiyi  ist ein international arbeitender Photograph, der in Berlin lebt. Zuletzt wurde seine Arbeit in La Vilette in Paris sowie bei der documenta 14 in Athen und Kassel gezeigt. 2016 wurde er mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet. Anna Jäger  ist Kulturprogrammerin, Übersetzerin und Herausgeberin, sie ist Kuratorin und Leiterin der Kommunikation bei SAVVY Contemporary.

Teju Coles Blinder Fleck erscheint am 4. Juni 2018 bei Hanser Berlin in der Übersetzung von Uda Strätling und mit einem Vorwort von Siri Hustvedt (38€ / ISBN 978-3-446-25850-1)

Eine gemeinsame Veranstaltung von Hanser Berlin, ilb––internationales literaturfestival berlin und SAVVY Contemporary.


Ticketverkauf nur an der Abendkasse (10€/8€)