Futuring the Liberal Script #4 Automatisierung und die Zukunft der Arbeit

Gesprächsreihe

Aaron Benanav im Gespräch mit Philipp Staab
moderiert von Rebecca Ritters

Im Zuge des digitalen Wandels wird von vielen Expert:innen die Vernichtung von Arbeitsplätzen durch Künstliche Intelligenz prognostiziert. Diese Gefährdung von Arbeitsplätzen würde ein Problem für liberale Gesellschaften darstellen: Denn nicht zuletzt der Arbeitsplatz ermöglicht die individuelle Selbstbestimmung — das Kernversprechen liberaler Gesellschaften. So können Menschen durch ein Einkommen ihre Lebenspläne verwirklichen und am sozialen und politischen Leben teilnehmen. Dr. Aaron Benanav, akademischer Koordinator der SCRIPTS-Forschungseinheit (Re-)Allocation, widerspricht dieser Automatisierungsprognose. Er argumentiert, dass die tatsächlichen Ursachen für eine Verschlechterung der Situation am Arbeitsmarkt nicht in der Automatisierung, sondern in schwachem Wirtschaftswachstum und geringer Produktivitätssteigerung zu finden sind. Doch welche Folgen hat ein schwacher Wirtschaftsmotor für die Zukunft der Arbeit und die individuelle Selbstbestimmung?

mit

Aaron Benanav, Akademischer Koordinator der SCRIPTS-Forschungseinheit (Re-)Allocation
Philipp Staab, Professor für die Soziologie der Zukunft der Arbeit an der Humboldt-Universität zu Berlin
Rebecca Ritters, Nachrichtensprecherin und Reporterin Deutsche Welle, Berlin

Veranstaltungssprache: Englisch

Eine Veranstaltung vom Exzellenzcluster „Contestations of the Liberal Script – SCRIPTS“ in Kooperation mit dem Suhrkamp Verlag und dem silent green


ÜBER DIE SERIE - FUTURING THE LIBERAL SCRIPT

Futuring the Liberal Script ist eine SCRIPTS Gesprächsreihe, die im Kulturquartier silent green in Berlin stattfindet. ForscherInnen des Exzellenzclusters SCRIPTS diskutieren und analysieren die aktuellen Krisenerscheinungen liberaler Gesellschaften und Demokratien und nehmen das politische Zukunftsimaginarium aus unterschiedlichsten Perspektiven in den Blick. Für das liberale Skript als ein „script in trouble“ gilt es, vielfältige analytische und diskursive Register zu entwickeln, um  offene Antagonismen, aber auch eigene inhärente Spannungsfelder und Widersprüchlichkeiten zu bearbeiten. Futuring heißt hierbei nicht notwendigerweise „optimieren“, sondern kritische und reflexive Ansätze als Antwort auf die Erosion zentraler liberaler Werte zu verfolgen. Zunehmend muss das liberale Skript mit alternativen politischen Skripten und gesellschaftlichen Ordnungsideen konkurrieren, seien dies autoritäre Populismen, islamistischer Fundamentalismus, nicht-staatliche Gewaltakteure oder technokratische Autokratien. Ob liberale Gegenwartsdemokratien flexibel und agil genug sind, um auf diese Herausforderungen zu reagieren ist von akuter gesellschaftlicher und politischer Relevanz. Die SCRIPTS Gespräche verbinden Forschungsthemen, Praxis und Zeitdiagnose und versammeln unterschiedlichste Perspektiven und Akteure zur fortlaufenden und öffentlichen Debatte.

Montag, 18. Oktober 2021
Einlass: Ab 18:15 Uhr
Beginn: 19 Uhr
Kuppelhalle
Eintritt frei
Um Vorab-Registrierung wird gebeten