SAVVY Contemporary: Das Gegebene verlernen

Vorträge und Performances

SAVVY Contemporary lädt seine Gäste zu der Herausforderung ein, das Gegebene zu verlernen – um Platz zu schaffen für neue Ideen. Verlernen heißt nicht vergessen, löschen, zerstören. Verlernen heißt in erster Linie, in Frage zu stellen. Verlernen bedeutet, Staub weg zu wischen, das Alte und Überlieferte mit neuen Fußnoten zu versehen. Es bedeutet, in den Spiegel zu schauen und gleichzeitig die Welt in ihrem Status Quo zu sehen.

Den Ausgangspunkt für diese Unternehmung bildet Gayatri Chakravorty Spivaks Diktum vom „Verlernen der eigenen Privilegien als eigenem Verlust“ (Spivak. 1990. The Post-Colonial Critic: Interviews, Strategies, Dialogues). Spivak stellt fest, dass unsere Privilegien – ob sie sich aus race, Klasse, Herkunft oder Gender ableiten – uns daran hindern können, ein bestimmtes ANDERES Wissen zu erwerben: ein Wissen, das über bloße Informationen, die wir noch nicht erhalten haben, hinausgeht. Ein Wissen, das wir aufgrund unserer gesellschaftlichen Position nicht ergründen können. Die eigenen Privilegien zu „verlernen“, stellt einen wichtigen Schritt dar – es markiert den Beginn einer ethischen Beziehung zum ANDEREN.

Mit einer Reihe von Performances, Vorlesungen und künstlerischen Interventionen ab 18 Uhr wollen wir uns in diesem Sinne in Ungehorsam und Disziplinlosigkeit üben und so versuchen, die Einzigartigkeit von „Wissen“ zu entkolonialisieren. So erschüttern wir nicht nur die Ebene der individuellen, sondern auch der systemischen Probleme ‑ und machen Platz für die Möglichkeit einer pluralistischen Epistemologie.

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