Rundfunk-Sinfonieorchester

Kammerkonzert

...und komme nicht zu strafen

Es ist der Tod, von dem in diesem dramatischen Kammermusikprogramm die Rede ist. Felix Mendelssohn komponiert das zutiefst aufgewühlte, verstörende f-Moll-Quartett auf den Tod seiner geliebten Schwester Fanny, wenige Monate vor seinem eigenen Tod. Erregung und Zärtlichkeit, Schmerz und Freude, all das prägt auch Franz Schuberts berühmtes Quartett in d-Moll. Für dessen Andante, einen Variationensatz von fast 15 Minuten Dauer, verwendet Schubert Teile des Klaviervorspieles sowie motivische Substanz aus der Sphäre des Todes, die er seinem berühmten Lied „Der Tod und das Mädchen“ entnommen hat. Der Tod tritt uns entgegen nicht als schaurig klapperndes Skelett, sondern als „Symbol des Friedens, der mit sanfter Hand alles Leid von uns nimmt“ (Walter Dahms).
Dazwischen kündet Dmitri Schostakowitsch vom Tod nicht als einem natürlichen Vorgang im Zyklus des Werdens und Vergehens, sondern vom vorzeitigen, unwillkommenen Ende. Für alle Arten von Trost oder Versöhnung ist im b-Moll-Quartett kein Platz. Die Klage dröhnt und wütet nicht, sie jammert nicht und sie hat keine Tränen.

Juliane Manyak / Violine
Martin Eßmann / Violine
Andreas Willwohl / Viola
Georg Boge / Violoncello

Felix Mendelssohn
Bartholdy Streichquartett f-Moll op. 80

Dmitri Schostakowitsch 
Streichquartett Nr. 13 b-Moll op. 138

Franz Schubert
Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 „Der Tod und das Mädchen“