Verschoben: The Garden. Kinematografien der Erde

Ausstellung

Neuer Termin:
The Garden. Kinematografien der Erde
22.7.–22.8.2021
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Prospect Cottage war der letzte Wohnort des britischen Künstlers, Aktivisten und Filmemachers Derek Jarman, der 1994 an den Folgen einer HIV-Infektion starb. Inmitten von geteerten Fischerhütten an einem Kiesstrand an der Südküste Englands, in direkter Nachbarschaft zu einem Atomkraftwerk und einer Militärbasis legte er seinen lang ersehnten Garten an.

Der Garten war für Jarman Sehnsuchtsort und Therapie. Hier fand der queere Filmemacher Zuflucht vor einer zunehmend destruktiven Gesellschaft und entwickelte einen utopischen Ort des kollaborativen Zusammenlebens mit der selbst gewählten Familie. In seinem Film "The Garden" (1990) verhandelt er jedoch auch die Gegensätze von Heilung und Zerstörung, Wachstum und Zerfall, Hoffnung und Trauer, die dieser Garten in sich vereint. Prospect Cottage wird seit Jarmans Tod weiterhin in Stand gehalten und ist bis heute eine Pilgerstätte für viele queere Communities und Experimentalfilmszenen weltweit.

Die Ausstellung im silent green wird erstmals Fragmente dieses einzigartigen Ortes nach Berlin holen. Gezeigt werden künstlerische und filmische Perspektiven auf Jarman und seinen Garten, sowie persönliche Artefakte wie Auszüge aus Jarmans Notiz- und Tagebüchern, die die Bedeutung des Gärtners für seine künstlerische Praxis reflektieren. Ausgewählte Künstler*rinnen werden in Dialog mit diesen Objekten treten und Jarmans Projekt über ihre Arbeiten aktualisieren – und sich dabei zu sozialen, politischen und ökologischen Phänomenen wie Klimawandel, Umweltverschmutzung, Kapitalismus, Krankheit und Radioaktivität positionieren.

Begleitet wird die Ausstellung von Gesprächen mit Künstler*innen und Aktivist*innen zu ökologischen, politischen und künstlerischen Widerstandspraktiken in unserer Beziehung zu Erde und Natur. Die Abende werden Themenkomplexe von AIDS und queeres Begehren bis hin zu ökosexuellem Aktivismus und die Möglichkeit neuer utopischer Räume besprechen.

Beteiligte Künstler*innen: Mareike Bernien und Alexandra Gerbaulet, Peter Cusack, Kerstin Schroedinger und Oliver Husain, Inas Halabi, Philip Scheffner sowie das CHEAP Art Collective (Susanne Sachsse, Marc Siegel und Vaginal Davis)

Aufgrund der Covid 19 Pandemie, musste die Ausstellung leider auf 2021 verschoben werden.


Ein Projekt der silent green Film Feld Forschung gGmbH.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.

Kurator*innen: Bettina Ellerkamp, Jörg Heitmann, Stefanie Schulte Strathaus