Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin: Auf und Nieder im 20. Jahrhundert

Kammerkonzert

Was dem einen Schmalz ist, lässt den anderen dahinschmelzen. Das Streichsextett Souvenir de Florence ist eine opulente Reminiszenz an Italien, auch und gerade weil Pjotr Tschaikowsky darin wehmütig auf seine einstige Begeisterung für das gelobte Land der Musik und der Kunst zurückblickt. Die lyrischen „Erinnerungen an Florenz“ besitzen viel mehr als nur eine touristische Komponente. Sie sind auch ein musikgeschichtliches Erinnern – an die sehnsüchtig verehrte Epoche der Klassik. Ausnahmsweise war Tschaikowsky diesmal zufrieden mit sich: „… das Sextett ist aber gelungen! Die Fuge zum Schluss – einfach reizend! Schrecklich, wie begeistert ich über mich selbst bin.“ Im Januar 1892 abgeschlossen, ist Souvenir de Florence dem Spätwerk Tschaikowskys zuzurechnen und vor diesem Hinter­grund einzuordnen.

Der Zweite Weltkrieg tobt. Olivier Messiaens unvergleichliches Meisterwerk, das Quartett auf das Ende der Zeit, entstand 1940 in einem Kriegsgefangenenlager bei Görlitz. Es besitzt die beklemmende Authentizität persönlicher Betroffenheit und lebt die Erfahrung der Gefährdung der göttlichen Schöpfung durch das Zerstörungswerk des Menschen aus. Messiaen gießt diese Botschaft in eine zeitlose, extrem ausdrucksstarke Tonsprache.

Musikerleben und Achtsamkeit

Zu Beginn des Konzertes laden wir Sie ein, sich mit einer kurzen Achtsamkeitsübung für die Musik zu öffnen, Geist und Körper zu entspannen und die Sinne zu schärfen. Die Achtsamkeitsübung ist im Preis inbegriffen.

Donnerstag, 12. Mai
Kuppelhalle
Einlass: 18:30 Uhr / Beginn: 19:30 Uhr
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