Kultur im Bezirk Mitte in Gefahr – Ein gemeinsamer Kampf für Berlins Zukunft
+++ Kundgebung am Montag, 25.11.24 ab 13.00 Uhr , vor dem Abgeordnetenhaus Berlin, Niederkirchnerstr. 5 +++
Berlin, [22. November 2024] – silent green, SAVVY Contemporary, das Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U) und der Schinkel Pavillon stehen für die kulturelle Vielfalt Berlins und eine einzigartige Verbindung von Kunst, Kultur und Nachbarschaftsarbeit. Als tragende Säulen der Kultur im Bezirk Mitte leisten wir gemeinsam einen unverzichtbaren Beitrag für Berlin – lokal, national und international. Doch jetzt sind unsere Institutionen, die aus einem gemeinsamen Fördertopf unterstützt werden, akut in ihrer Existenz bedroht: Eine geplante Kürzung der Förderung von Produktions- und Präsentationsorten um 50 % wird unsere Arbeit massiv einschränken oder gar beenden.
Mit unseren Projekten und Angeboten schaffen wir nicht nur eine große Sichtbarkeit für Kunst und Kultur (gemeinsam mehr als 200.000 Besucher*innen/Jahr) sowie internationalen Austausch, sondern auch Räume der Begegnung und Teilhabe für die vielfältigen Bevölkerungsgruppen im Bezirk Mitte. Wir stehen für niedrigschwellige Kulturangebote, die für alle zugänglich sind, und sind dabei tief in der Nachbarschaft verankert. Gleichzeitig tragen wir dazu bei, Berlins Ruf als weltoffene, vielfältige Metropole zu stärken.
Unsere Arbeit ist dabei nicht isoliert zu betrachten: Durch den gemeinsamen Fördertopf sind wir eng miteinander verbunden, und eine Kürzung betrifft uns alle gleichermaßen. Das bedeutet: Weniger Kunst, weniger kulturelle Teilhabe und weniger gesellschaftlicher Zusammenhalt – nicht nur in Mitte, sondern in ganz Berlin.
Dabei gelingt es unseren Kulturräumen kontinuierlich, auf Grundlage der strukturstabilisierenden Basisförderung ein Vielfaches an Mitteln über Projektfinanzierungen zu gewinnen. Dadurch sichern wir nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Aufträge an Berliner Dienstleister und Unternehmen. Die geplanten Kürzungen um 50 % treffen uns unverhältnismäßig und haben dramatische Folgen:
Der Wegfall kostenfreier und niedrigschwellig zugänglicher Kulturprogramme.
Der Verlust von Räumen, aus denen künstlerische Innovation hervorgeht.
Der Wegfall wichtiger Spielstätten für Kulturschaffende und Zivilgesellschaft ohne Raum.
Der Wegfall von Räumen für lokale Begegnungen und internationalen Austausch.
Die Einstellung von Projekten, die gezielt gesellschaftliche Brücken schlagen.
Ein erheblicher Verlust von Arbeitsplätzen, wertvollem Wissen und über Jahre gewachsenen Strukturen und Partnerschaften.
Uns eint das gemeinsame Anliegen, kulturelle und soziale Angebote in einem der bevölkerungsreichsten Bezirke Berlins zusammenzubringen – ein Auftrag, der durch die geplanten Kürzungen unmöglich gemacht würde.
Ein Appell: Kultur als Fundament der Gesellschaft
Kultur ist ein essentielles Fundament für gesellschaftlichen Zusammenhalt und eine lebendige Stadt. Dennoch macht der Kulturetat nur 2,1 % des Berliner Gesamthaushalts aus. Sparmaßnahmen in diesem kleinen Bereich haben jedoch unverhältnismäßig große, nicht umkehrbare Auswirkungen – für die Institutionen selbst, aber auch für die Stadt Berlin und ihre Bewohner:innen.
Wir fordern die Berliner Politik auf:
Die geplanten, existenzbedrohenden Kürzungen zurückzunehmen.
Langfristige Perspektiven für Kulturinstitutionen im Bezirk Mitte und darüber hinaus zu schaffen.
Den Wert von Kunst, Kultur und sozialer Teilhabe als integralen Bestandteil Berlins anzuerkennen und zu stärken.
Gemeinsam für ein offenes, vielfältiges und zukunftsgerichtetes Berlin einzustehen.
Berlin braucht eine starke, vielfältige und freie Kunstszene – im aktuellen gesellschaftlichen Klima mehr denn je!
Mit entschlossenem Einsatz und Hoffnung,
Die Teams von silent green, SAVVY Contemporary, ZK/U und Schinkel Pavillon