Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Kammerkonzert

Böhmen im Herzen

Das Auftakt-Kammerkonzert der Saison 17/18 begibt sich auf Spurensuche in unser Nachbarland Tschechien, in die Mitte Europas. Erwin Schulhoffs erstes Streichquartett aus dem Jahre 1924 steht im Zentrum. Diese viertelstündige Komposition verdichtet auf engstem Raum die Faszination des frühen 20. Jahrhunderts für Motorik und Technik, bekennt sich zu den gesunden Wurzeln in den Volkstänzen und -liedern Böhmens und der Slowakei und spiegelt die Verlorenheit beim Aufbruch in die Moderne, wenn alle ehemals festen Parameter der Musik in Frage gestellt und aufgelöst werden. Wolfgang Amadeus Mozart fand in Prag jene Aufnahme, die ihm in Wien zunehmend verwehrt worden war. Kompositorisch weiß sein Streichquartett in d-Moll nichts von Auflösung und Agonie, wohl aber viel von Dunkelheit und Melancholie. Da bleibt es Antonín Dvořák vorbehalten, die auseinanderstrebenden Kräfte energisch wieder zu bündeln. Das Streichquintett mit markant eingesetztem Kontrabass ist ein Meisterwerk des herzensklugen Tschechen. Aber welches seiner Werke ist das nicht?

WOLFGANG AMADEUS MOZART
Streichquartett d-Moll KV 421
ERWIN SCHULHOFF
Streichquartett Nr. 1
ANTONÍN DVOŘÁK
Quintett für zwei Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass G-Dur op. 77

Richard Polle / Violine
Maximilian Simon / Violine
Lydia Rinecker / Viola
Jörg Breuninger / Violoncello
Axel Buschmann / Kontrabass
Mitglieder des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin

Weitere Konzerte des RSB im silent green:
14. Dezember 2017
15. Februar 2018
12. April 2018

Start: 19.30 Uhr
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