Ausverkauft: Rundfunk-Sinfonieorchester

Kammerkonzert 

Jäger und Gejagte

Gar lustig ist die Jägerei noch zu Mozarts und Beethovens Zeiten. Im Kammerkonzert rahmen die beiden Klassiker mit genretypischen Werken ein ungemütliches Jagdstück von Jörg Widmann aus dem Jahre 2004. „Es ist eine Entwicklung von einem (Schumanns ‚Papillons‘ entliehenen) ‚gesunden‘, punktierten Jagdthema hin zur Aufsplitterung und schließlich Skelettierung des anfänglich positivistischen Jagdgestus. Gleichzeitig ändert sich die Situation der vier Spieler: Aus den auftrumpfenden Jägern werden sukzessive Gejagte, Getriebene. Dass sich in einem weiteren (tödlichen) Perspektivwechsel die drei ‚hohen‘ Streicher gegen das Cello verschwören und ihm die Schuld zuweisen, ist eine Analogie zu gesellschaftlichen Verhaltensmustern. Der durchweg spielerisch-überdrehte Tonfall kaschiert nur mühsam den Ernst, der jäh in dieses Stück geraten ist.“ (Jörg Widmann)

Dániel Ember / Horn
Anne Mentzen / Horn
Koskuke Yoshikawa / Violine
Richard Polle / Violine
Lydia Rinecker / Viola
Hans-Jakob Eschenburg / Violoncello

Wolfgang Amadeus Mozart
Streichquartett B-Dur KV 458 („Jagdquartett“)

Jörg Widmann
Streichquartett Nr. 3 („Jagdquartett“)

Ludwig van Beethoven
Sextett für zwei Hörner und Streichquartett Es-Dur op. 81 b