17. Pictoplasma Festival

Ausstellung, Filme, Konferenz, Workshops

Das 17. Pictoplasma Festival zeigt politische Dimensionen des Character Design

Die erste Sommerausgabe des Pictoplasma Festivals findet gänzlich auf dem Gelände des Silent Green statt. Das Festival nimmt in den Blick, wie über Character Design und figürliche Ästhetik Auseinandersetzungen um Repräsentation geführt werden. Wie können Sichtbarkeit und Diversität die visuelle Arbeit von Künstler*innen anleiten, auch und gerade, wenn es um scheinbar alltägliche, unkritische Themen geht? Kann 2021 irgendeine Arbeit noch als unpolitisch gelten? Viele der eingeladenen Künstler*innen nutzen ihre Stimme: Sie setzen sich für Gleichheit ein, unterstützen Minderheiten, sind Fürsprecher einer inklusiven Haltung oder politisch aktiv. Das Festival wird über das Potential von Charakteren und speziell ihrer Empathie als Schlüsselmoment im visuellen Diskurs reflektieren.

14 Künstler*innen zeigen Arbeiten im transmediale Studio, darunter Baphoboy (TH), dessen Figuren mit erstarrtem Lächeln häufig in sexuellen Handlungen voller Gewalt gezeigt werden – für den Künstler ein Spiegel von Thailands Elite. Loulou João (BE) und Aurélia Durand (FR) werfen je unterschiedliche Blickwinkel auf die Repräsentation von People of Colour, und Luiza Kwiatkowska (PL) nutzt ihre Illustrationen, um das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen. Esra Gülmen (TR) ist eine der prominentesten Illustratorinnen in der deutschen Werbung, ihre persönlichen Arbeiten sind eine ausdrucksstarke Reflexion über kulturelle Identität. Der Rundgang endet in der Kuppelhalle, wo 100 Beiträge zum letzten Pictoplasma Call for Entries #CharacterFlags gezeigt werden – eine Installation, für die Fahnen der Diversität gehisst werden. Auf der Sommerbühne und Open Air kommen die ausstellenden Künstler*innen miteinander ins Gespräch. Sie reflektieren über ihre Konzepte und Motivation für ihre künstlerische Arbeit und darüber, was Character Design zu einem besonderen Ausdrucksmittel macht. Zum Sonnenuntergang werden Highlights der Kurzfilmauswahl des Festivals 2020 gezeigt, das wir alle ja nur von zu Hause und online aus erleben konnten. Weitere Filme werden gleich im Anschluss um 21:30 in der Betonhalle gezeigt, darunter die Deutschlandpremiere des Dokumentarfilms Feels Good Man (USA 2020), der den Kampf des Künstlers Matt Furie um seinen Charakter Pepe the Frog nachzeichnet, der als Meme im Internet zum Symbol der amerikanischen Alt-Right-Bewegung geworden war. Matt Furie selbst wird für ein Filmgespräch anwesend sein. Samstag gibt es eine Neuauflage mit Kurzfilmen im legendären Psychedelic Midnight Mix und Sonntag eine weitere Auswahl als Best of Pictoplasma 2021.

Ausstellung und das Programm der Sommerbühne sind kostenlos, eine Registrierung für die Ausstellung ist erforderlich, Karten für die Filmprogramme kosten 10€ – alles auf pictoplasma.com/tickets
 

26.–29. August
Betonhalle, Kuppelhalle, Wiese
Tickets