MaerzMusik: New Polyphonies
Vokalperformance
Zehn Tage lang und an zehn Orten in Berlin, mit dem silent green als Festivalzentrum, rückt MaerzMusik – Festival für Zeitfragen 2022 der Berliner Festspiele (18. bis 27. März) die sichtbaren und unsichtbaren Beziehungen in den Fokus, die alles zusammenhalten, in der Musik und darüber hinaus. Wie kann Relationalität neu gedacht, konfiguriert und künstlerisch experimentell umgesetzt werden?
In newpolyphonies (2021) vereinen sich vier Sänger*innen von HYOID mit 16 Berliner Performer*innen zu einer kuriosen Andacht über kleine Unterschiede mit großer Wirkung.
Vielfältig, meditativ, monströs, maschinell, messianisch, mimetisch, mesmerisierend, winzig, mächtig, methodisch, momentan, mystisch.
Inspiriert von Insekten, Klimamärschen und zum Stillstand gekommenem Flugverkehr ist das Leitmotiv dieser Konzertperformance nicht der laute kollektive Gesang, sondern die Erfahrung, dass jedes Individuum – wie ein Glied in einer Kette – einen Strudel von Klängen in Bewegung setzen kann.
newpolyphonies beschäftigt sich mit der Frage nach der Demokratisierung der polyphonen Kunst und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen. Die mit dem belgischen Vokalensemble HYOID entwickelte Komposition entstand inmitten der COVID-19-Pandemie, in einer Zeit, in der die Stimme verdächtig ist. Durch die Integration der Mundmaske als performatives Instrument tritt newpolyphonies in Dialog mit dem dystopischen Zeitalter, indem das Stück mit stimmlicher Nähe und Distanz spielt und die Barriere zwischen Bühne und Publikum aufbricht. Zwischen Lethargie und Heilung oszillierend, ist newpolyphonies eine abstrakte Allegorie einer Gesellschaft, die sich selbst verliert, um sich wieder zu finden.
newpolyphonies (2021) ist Teil einer Trilogie von Myriam Van Imschoot, zu der What nature says? (2015) und das in Arbeit befindliche Werk Nocturnes pour une société (2023) gehören.
Myriam Van Imschoot: Konzept, Komposition, Leitung
HYOID voices Ko-Kreation und Performance: Fabienne Seveillac, Andreas Halling, Els Mondelaers, Gunther Vandeven
Fabrice Moinet: Konzept, Klangdesign Elektronik
Wannes Gonissen: Toningenieur
Matthieu Virot: Assistent Elektronik
Lukas Van Haesbroeck: Lichtdesign
Nadine Van Imschoot, Filip Eyckmans: Beratung, Kostümdesign
Hiros: Produzent
La Muse en Circuit: ausführender Produzent
Muziekcentrum De Bijloke, Kunstenwerkplaats, Kunstencentrum BUDA (Kortrijk): Koproduktion
Ko-kuratiert von Kamila Metwaly und Berno Odo Polzer präsentiert MaerzMusik 2022 ein Programm mit Künstler*innen und Gästen wie Éliane Radigue, Catherine Lamb, Klangforum Wien, ONCEIM u. v. m.
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Dienstag, 22. März
Betonhalle
Zeitslot 1: 20 Uhr – 21 Uhr
Zeitslot 2: 22 Uhr – 23 Uhr
Tickets: 15€ / ermäßigt 12€
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