Future Soundscapes Festival – Tag 2

Konzerte, AV–Performances, Kuppelprojektionen, Ausstellung

Future Soundscapes lädt ein zu einer audiovisuellen Zeitreise: An vier Festival-Tagen erkunden Künstler*innen aus Musik, Medienkunst und Sound Art die Geschichte und Gegenwart des futuristischen Sounds zwischen Popkultur, Musik und Technologie.
Während die Narrative und Bilder des SciFi-Genres bereits allgegenwärtig und fest im kollektiven Gedächtnis verankert sind, macht Future Soundscapes den Sound als essenzielles Element in der Gestaltung zukünftiger Welten erfahrbar – sei es als Geräusch, Klang oder Musik.
 

Betonhalle I Einlass: 19 Uhr
20:00 Perila
21:00 logs
22:00 Bendik Giske
23:00 Sol Vikar

Kuppelhalle I 18–24 Uhr
Ale Hop – Why Is It They Say a City Like Any City? I AV IKuppelprojektion

transmediale Studio I 18–24 Uhr
!K7 Records – X-MIX: Continuum I Ausstellung



Bendik Giske
Bendik Giske (NO/DE) ist ein Künstler und Saxophonist, dessen ausdrucksstarker Einsatz von Körperlichkeit, Verletzlichkeit und Ausdauer ihm bereits viel Kritikerlob eingebracht hat. All das ist auf seinem Debütalbum Surrender zu hören, das Anfang 2019 auf Smalltown Supersound erschienen ist und als Giskes entkerntes Werk beschrieben werden kann: keine Overdubs, Loops oder Effekte. Nur sein Körper, sein Atem, das Saxophon und ein resonanter physischer Raum, plus viele Mikrofone.


Perila
Perila ist eine in St. Petersburg geborene und in Berlin lebende Klang- und Bildkünstlerin, DJ und Performerin, die die sensiblen Grenzen und Tiefen der subtilen Materie erforscht. Ihre Sets sind dichte Erzählungen, die durch eine reiche Klangpalette driften und den Zuhörer auf eine persönliche Reise mitnehmen. Neben der Klangpraxis und -forschung konstruiert Perila intime visuelle, textliche, kontextuelle und performative Ebenen.


logs
logs ist eine freie Improvisationsband aus Moskau, die 2019 von Darya Zvezdina und Andrey Guryanov gegründet wurde und derzeit in Tel Aviv ansässig ist. Logs ist eine sich selbst entwickelnde, vielschichtige Situation, die in der Musik begründet ist, aber auch andere Ausdrucksformen mit einbezieht.


Ale Hop - Why Is It They Say a City Like Any City?
Die audiovisuelle Installation der experimentellen Künstlerin Ale Hop wurde in einem Kontext der Immobilität konzipiert und stellt sich eine halluzinatorische Reise durch südamerikanische Gebiete vor. Dies geschieht durch Klang- und Bildvignetten, die in Zusammenarbeit mit dreizehn Musiker*innnen aus der ganzen Welt entstanden sind, sowie durch ein KI-Tool, das Sprache in Bilder "übersetzt" und "falsch übersetzt", wodurch verschiedene Zeitlichkeiten und Blickwinkel entstehen.
Mit der Idee, die digitalen Ressourcen, die Entfernungen zu verwässern scheinen, in Frage zu stellen, begann Ale während der Monate des Lockdowns einen Prozess der Fern-Zusammenarbeit, indem sie Nachrichten an andere Musiker*innen schickte. Sie schrieb ihre Eindrücke von Orten, die ihr vertraut waren, an eine fiktive Figur, während sie über Fragen der Zeit, des Klangs, der Kosmovision und des kolonialen Gedächtnisses nachdachte, und bat die Künstler*innen, mit Sound-Kollaborationen zu antworten. Die Idee hinter diesem Experiment war, dass ihre Botschaften und die Orte, die sie beschreiben, ein Katalysator für eine Komposition sein könnten, der neue Klanglandschaften entstehen lässt. Feldaufnahmen, Mundtrommeln, Drone Cellos, elektronische Loops, arhythmische Rhythmen und Stimmen waren die Antworten auf dieses Experiment.
Mitwirkende Künstler*innen: Ana Quiroga, Concepcion Huerta, Daniela Huerta, Elsa M'bala, Felicity Magan, Fil Uno, Ignacio Briceño, KMRU, Manongo Mujica, Moises Horta, Nicole L'huillier, Raul Jardín, Sukitoa Onamau, Tomas Tello.


X-MIX: Continuum
Im November 1989 waren die Augen der Welt auf Berlin gerichtet. Die Mauer, die Ost und West trennte, war gefallen und ebnete den Weg für die deutsche Wiedervereinigung im folgenden Jahr, die eine der lebendigsten Clubszenen der Welt hervorbrachte. Damals wollte !K7 Records den Techno-Soundtrack, zu dem die deutsche Hauptstadt tanzte, visuell untermalen. Das X-MIX-Konzept, das die innovativsten Künstler und DJs mit den neuesten Erkenntnissen der Computeranimation kombinierte, führte dazu, dass die Visualisierung von Techno in 3D begann, und war eine der wenigen Möglichkeiten für die aufkommende digitale Kunstszene.
Die erste Ausgabe wurde 1993 von einem jungen Paul Van Dyk zusammengestellt. Von da an tauchten die X-MIX-Videos überall auf – von MTV-Sendungen zur Hauptsendezeit bis hin zu illegalen Lagerhaus-Raves. Indem sie einen DJ in den Mittelpunkt eines jeden Mixes stellten, wurde X-MIX ungewollt zur ersten Mix-CD-Serie, die sich über zehn Ausgaben erstreckte. Mit musikalischen Beiträgen von Dave Angel, Dave Clarke, Hardfloor, DJ Hell, John Acquaviva, Ken Ishii, Kevin Saunderson, Mr. C, Laurent Garnier, Richie Hawtin und Paul Van Dyk ist die Serie ein wesentlicher Bestandteil der Techno-Geschichte.
Im Rahmen der Ausstellung im transmediale Studio werden alle 10 Ausgaben der bahnbrechenden audiovisuellen X-MIX-Reihe nonstop und in chronologischer Reihenfolge gespielt. Am 24.9. wird die Reihe als Live-Installation in der Kuppelhalle zu erleben sein. Die Mixe werden während des gesamten Festivals auch einzeln zum Streamen verfügbar sein.


Freitag, 23. September
Betonhalle/Kuppelhalle/transmediale Studio
Beginn: 18 Uhr
Tickets