Future Soundscapes Festival – Tag 4

Konzerte, AV–Performances, Installationen, Ausstellung

Future Soundscapes lädt ein zu einer audiovisuellen Zeitreise: An vier Festival-Tagen erkunden Künstler*innen aus Musik, Medienkunst und Sound Art die Geschichte und Gegenwart des futuristischen Sounds zwischen Popkultur, Musik und Technologie.

Während die Narrative und Bilder des SciFi-Genres bereits allgegenwärtig und fest im kollektiven Gedächtnis verankert sind, macht Future Soundscapes den Sound als essenzielles Element in der Gestaltung zukünftiger Welten erfahrbar – sei es als Geräusch, Klang oder Musik.

Programm

Betonhalle I Einlass: 20 Uhr, Beginn: 21 Uhr
Heather Leigh
Resina
Katatonic Silentio (hybrid live set) "Expanded Radio Research Unit“ pres. by EOS Radio

Kuppelhalle I 18–24 Uhr
Ale Hop – Why Is It They Say a City Like Any City? I AV Installation

transmediale Studio I 18–24 Uhr
!K7 Records – X-MIX: Continuum I Ausstellung


Heather Leigh
Heather Leigh ist eine in West Virginia aufgewachsene Musikerin und Songschreiberin, die die unerforschten Bereiche der Pedal Steel Gitarre und des Gesangs weiter auslotet. Ihr Spiel verbindet spontane Kompositionen mit psychedelischem Folk und progressivem Rock. Als Solokünstlerin erforscht sie Themen, die mit der Darstellung von Frauen, Sexualität und Verletzlichkeit zu tun haben.

Resina
Resina ist das Pseudonym der Komponistin Karolina Rec, die seit den späten 00er Jahren an Polens pulsierender unabhängiger Musikszene beteiligt ist. Seitdem hat sie sich durch ihre markanten, emotionalen Aufnahmen und ihre kraftvollen Live-Auftritte einen Namen gemacht. Ihr Musikstil zeichnet sich durch ständiges Experimentieren und die Suche nach unerwarteten Eigenschaften des Cellos sowie den Einsatz von Loops, Elektronik, Perkussion und ihrer eigenen Stimme aus.

Katatonic Silentio
Die in Mailand lebende Klangkünstlerin Mariachiara Troianiello, die sich hinter dem Namen Katatonic Silentio verbirgt, arbeitet an der Schnittstelle zwischen elektronischer Musik, darstellender Kunst und Klangstudien. Sowohl als Live-Performerin als auch als unabhängige Forscherin versucht sie, eine Brücke zwischen verschiedenen Sphären und Ansätzen der Klangproduktion zu schlagen. Katatonic Silentio betrachtet Klang als kritisches Werkzeug und hat ein echtes Interesse daran, klangliche Möglichkeiten und Praktiken sowohl aus künstlerischer als auch aus soziologischer Sicht zu erforschen.

Ale Hop - Why Is It They Say a City Like Any City?
Die audiovisuelle Installation der experimentellen Künstlerin Ale Hop wurde in einem Kontext der Immobilität konzipiert und stellt sich eine halluzinatorische Reise durch südamerikanische Gebiete vor. Dies geschieht durch Klang- und Bildvignetten, die in Zusammenarbeit mit dreizehn Musiker*innnen aus der ganzen Welt entstanden sind, sowie durch ein KI-Tool, das Sprache in Bilder "übersetzt" und "falsch übersetzt", wodurch verschiedene Zeitlichkeiten und Blickwinkel entstehen.
Mit der Idee, die digitalen Ressourcen, die Entfernungen zu verwässern scheinen, in Frage zu stellen, begann Ale während der Monate des Lockdowns einen Prozess der Fern-Zusammenarbeit, indem sie Nachrichten an andere Musiker*innen schickte. Sie schrieb ihre Eindrücke von Orten, die ihr vertraut waren, an eine fiktive Figur, während sie über Fragen der Zeit, des Klangs, der Kosmovision und des kolonialen Gedächtnisses nachdachte, und bat die Künstler*innen, mit Sound-Kollaborationen zu antworten. Die Idee hinter diesem Experiment war, dass ihre Botschaften und die Orte, die sie beschreiben, ein Katalysator für eine Komposition sein könnten, der neue Klanglandschaften entstehen lässt. Feldaufnahmen, Mundtrommeln, Drone Cellos, elektronische Loops, arhythmische Rhythmen und Stimmen waren die Antworten auf dieses Experiment.
Mitwirkende Künstler*innen: Ana Quiroga, Concepcion Huerta, Daniela Huerta, Elsa M'bala, Felicity Magan, Fil Uno, Ignacio Briceño, KMRU, Manongo Mujica, Moises Horta, Nicole L'huillier, Raul Jardín, Sukitoa Onamau, Tomas Tello.

X-MIX: Continuum
Im November 1989 waren die Augen der Welt auf Berlin gerichtet. Die Mauer, die Ost und West trennte, war gefallen und ebnete den Weg für die deutsche Wiedervereinigung im folgenden Jahr, die eine der lebendigsten Clubszenen der Welt hervorbrachte. Damals wollte !K7 Records den Techno-Soundtrack, zu dem die deutsche Hauptstadt tanzte, visuell untermalen. Das X-MIX-Konzept, das die innovativsten Künstler und DJs mit den neuesten Erkenntnissen der Computeranimation kombinierte, führte dazu, dass die Visualisierung von Techno in 3D begann, und war eine der wenigen Möglichkeiten für die aufkommende digitale Kunstszene.
Die erste Ausgabe wurde 1993 von einem jungen Paul Van Dyk zusammengestellt. Von da an tauchten die X-MIX-Videos überall auf – von MTV-Sendungen zur Hauptsendezeit bis hin zu illegalen Lagerhaus-Raves. Indem sie einen DJ in den Mittelpunkt eines jeden Mixes stellten, wurde X-MIX ungewollt zur ersten Mix-CD-Serie, die sich über zehn Ausgaben erstreckte. Mit musikalischen Beiträgen von Dave Angel, Dave Clarke, Hardfloor, DJ Hell, John Acquaviva, Ken Ishii, Kevin Saunderson, Mr. C, Laurent Garnier, Richie Hawtin und Paul Van Dyk ist die Serie ein wesentlicher Bestandteil der Techno-Geschichte.
Im Rahmen der Ausstellung im transmediale Studio werden alle 10 Ausgaben der bahnbrechenden audiovisuellen X-MIX-Reihe nonstop und in chronologischer Reihenfolge gespielt. Am 24.9. wird die Reihe als Live-Installation in der Kuppelhalle zu erleben sein. Die Mixe werden während des gesamten Festivals auch einzeln zum Streamen verfügbar sein.

Sonntag, 25. September
Betonhalle/Kuppelhalle/transmediale Studio
Beginn: 18 Uhr
Tickets