Was anderes machen (The Home and the Movie): Situierte Geschichten: Das kleine Fernsehspiel in der Welt

silent green präsentiert

Mit dem Festival Was anderes machen (The Home and the Movie) nimmt das silent green 2023 mit einer Ausstellung, Veranstaltungen und einem Symposium das Archiv der ZDF Redaktion Das kleine Fernsehspiel zum Ausgangspunkt für eine historische Rückschau, Zustandsbeschreibung und die Frage nach der Zukunft des Autor*innenfilms. Dabei werden zum 60. Jahrestag der ZDF-Redaktion und des Arsenal-Archivs Fernseh- und Filmkulturerbe erstmals zusammen gedacht.
 

Im Rahmen des Festivals wird das Symposium Situierte GeschichtenDas kleine Fernsehspiel in der Welt die vielfältige Rolle der deutschen Fernsehförderung bei der Entwicklung von Netzwerken und Infrastrukturen des Filmschaffens in ausgewählten internationalen Kontexten untersuchen. Im Laufe seiner 60-jährigen Geschichte wurde Das kleine Fernsehspiel, eine Redaktion des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF), zu Recht in Deutschland und international für seine entscheidende Rolle bei der finanziellen Unterstützung innovativer Erzähl- und Dokumentarfilme junger und aufstrebender Filmemacher*innen gefeiert, deren Erst- oder Zweitfilme oft dank deutscher Fernsehförderung entstanden sind. Die Produktionsgeschichte der Arbeiten des Das kleine Fernsehspiels zeugt davon, dass ihr Engagement nicht an Ländergrenzen gebunden war.

Obwohl die Redaktion eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Neuen Deutschen Kinos in den 1960er und 1970er Jahren, des deutschen feministischen Kinos in den 1970er und 1980er Jahren, des türkisch- und kurdisch-deutschen Kinos der 1980er bis 2000er Jahre und der sogenannten Berliner Schule spielte, hat sie sich in den 1990er und 2000er Jahren auch über Deutschland hinaus immer wieder auf die Suche nach Filmemacher*innen mit vielversprechenden neuen Projekten gemacht, die thematisch und ästhetisch die Grenzen des zeitgenössischen Filmschaffens verschieben. Die deutsche Fernsehförderung hat so zur Produktion so bedeutender internationaler Filmemacher:innen beigetragen, wie Valeria Sarmiento und Raul Ruiz (Chile); Yeşim Ustaoğlu (Türkei); Charles Burnett, Haile Gerima, Jim Jarmusch, Yvonne Rainer (USA); Elia Sulieman (Palästina/Israel); Safi Faye (Senegal); Jean-Marie Teno (Kamerun); Mani Kaul (Indien); Merzak Allouache (Marokko); Andrzej Wajda (Polen); John Akomfrah und Stephen Dwoskin (Großbritannien); Atteyat El Abnoudi (Ägypten); und Rithy Panh (Kambodscha).

Das Symposium Situierte Geschichten: Das kleine Fernsehspiel in der Welt nimmt ausgewählte Filme aus der Geschichte des kleinen Fernsehspiels als Ausgangspunkt für eine Diskussion transnationaler Perspektiven auf Filmproduktion, -vertrieb und -präsentation. Wir werden die Filmförderung durch das Fernsehen als Teil einer umfassenderen Praxis der deutschen Kulturdiplomatie betrachten und beispielsweise die Rolle des Goethe-Instituts bei der Förderung der Filmkultur an verschiedenen Orten untersuchen. Das Symposium ist inspiriert vom 60-jährigen Jubiläum des kleinen Fernsehspiels. Der Umfang unserer Gespräche wird sich jedoch nicht auf diese oder andere deutsche Sender bzw. Redaktionen beschränken, sondern auch verwandte Modelle öffentlich-rechtlicher Fernsehfilmproduktion thematisieren, darunter bei Channel Four, der BBC oder im deutsch-französischen Kultursender ARTE.

 

Organisiert von Alexandra Schneider und Marc Siegel (Filmwissenschaft, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

 

 

Symposium
Samstag, 18. November + Sonntag, 19. November
Weitere Infos in Kürze

 

 

Was anderes machen (The Home and the Movie) ist ein Projekt der silent green Film Feld Forschung gGmbH in Kooperation mit dem Arsenal – Institut für Film und Videokunst und der Filmwissenschaft/Mediendramaturgie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Mit freundlicher Unterstützung der ZDF-Redaktion Das Kleine Fernsehspiel. Gefördert durch die Deutsche Klassenlotterie Berlin. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.