Filmvorführung mit Gespräch: Iracema (Jorge Bodanzky & Orlando Senna, 1975)
Was anderes machen (The Home and the Movie)
Iracema: Tragödie des Amazonas
„Die industrielle Erschließung Amazoniens durch in- und ausländische Konzerne“, heißt es im kleinen Fernsehspiel 1976, „die Zerstörung des Urwaldes, der Bau eines gigantischen Straßensystems quer durch den Kontinent, die Vertreibung und Versklavung der Urbevölkerung durch rücksichtslose industrielle Expansion, das brasilianische Wirtschaftswunder mit seiner Konjunktur der Spekulanten und Glücksritter, bilden den Hintergrund der Geschichte der fünfzehnjährigen Iracema.“ Sie ist die Titelfigur des dokumentarischen Spielfilms von Jorge Bodanzky, der damit einen Meilenstein des brasilianischen Cinema Novo erschafft. Der Film ist einzigartig in seiner komplexen Kritik an der Ausbeutung von Mensch und Umwelt, der indigenen Völker und der Frauen insbesondere. „All die Probleme, die Iracema aufgedeckt hat, haben sich heute verschärft“, sagt Bodanzky 2022. Ein „Mann mit der Kamera“, ein Altmeister des politischen Films aus Lateinamerika zu Gast in Berlin.
Iracema (Iracema – Uma Transa Amazônica) |Jorge Bodanzky & Orlando Senna | 86 Min. | 1976 | Originalfassung mit dt. UT
Gast: Jorge Bodanzky
Moderation: Bettina Ellerkamp & Merle Kröger
Filmvorführung mit Gespräch in deutscher Sprache
Montag 20.November
19 Uhr
TV Studio Betonhalle
Anmeldung hier