Skullcrusher

Helen Ballentines fesselndes erstes Album Quiet the Room ist der Klang eines sich öffnenden Fensters, einer sich auflösenden Barriere. In diesen vierzehn Tracks dringt die Außenwelt ein und die Innenwelt kriecht heraus. Das Ergebnis ist ein atemberaubendes und leise bewegendes Werk, das die Reisen widerspiegelt, die wir durch die physischen und spirituellen Bereiche unseres Selbst unternehmen, um uns der Welt zu zeigen.

Während sie das Album im Sommer 2021 schrieb, ließ sich Ballentine von ihrem Elternhaus in Mount Vernon, New York, inspirieren. Was sie auf Quiet the Room einfangen wollte, war nicht die Unschuld der Kindheit, wie sie so oft dargestellt wird, sondern ihre intensive Komplexität. Vergangenheit und Gegenwart verschmelzen wie bei Escher in diesem traumhaften Raum, der mit Elementen von Fantasie, Magie und Mysterien gespickt ist. Musikalisch übersetzt sich dies in einen Sound, der sich gleichzeitig schwer und ephemer anfühlt, wie ein Zeitraffer des korrodierenden Kupfers.

Um die mühelose Mischung aus Elektronik, Ambient, Folk und Rock einzufangen, holten Ballentine und ihr Kollege Noah Weinman den Produzenten Andrew Sarlo ins Chicken Shack Studio in Upstate New York, in der Nähe von Ballentines Heimat. "Wir wollten, dass jeder Song dieses kleine Glitzern hat, aber auch ein Gefühl des Zerbröckelns", sagt sie. Die Songs sind geprägt von Momenten der Unruhe, die in Momente des Friedens übergehen, wie bei der Leadsingle Whatever Fits Together, die zu einem holprigen Start tuckert, bevor sich die Gänge fangen und entspannen. In It's Like a Secret kämpft Ballentine darum, eine Verbindung herzustellen und die Menschen an sich heranzulassen, da er erkennt, dass niemand jemals unsere innere Welt vollständig kennen kann und dass das Verstehen des anderen bedeutet, eine Barriere zu überschreiten und einen Teil von uns selbst zurückzulassen. Und doch findet sie im Schlusstrack You are my House einen Weg, die Hand auszustrecken. "ou are the walls and floors of my room", singt sie in perfekter, hoffnungsvoller Harmonie.

Wie das Albumcover zeigt, sind dies Puppenhaus-Songs, bei denen wir mit einem riesigen Auge in die laminierte, leuchtende Welt blicken, die Ballentine geschaffen hat. Wie ein Kind, das sich einen Unterschlupf in einem Beet voller scharfer Brombeeren baut, erinnert sie uns daran, dass Schönheit und Schrecken am selben Ort existieren können. Die Komplexität der Kindheit wird so oft übersehen, aber durch diese privaten und doch großzügigen Lieder verleiht sie unseren frühesten Erinnerungen neues Gewicht, erweitert den Rahmen für uns - und öffnet sogar ein Fenster.

Freitag, 10. Februar
Kuppelhalle
Beginn: 20 Uhr
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