Jonathan Bree

Die himmlischen Eröffnungsnoten von Pre-Code Hollywood entführen den Hörer in eine komplexe Klangwelt, die den klassischen Pop einer vergangenen Ära zelebriert und gleichzeitig mit der Avantgarde auf eine Weise experimentiert, die eindeutig modern ist. Das Album, das fünfte des neuseeländischen Künstlers Jonathan Bree, verströmt einen nostalgischen Charme, der an den Soundtrack eines John-Hughes-Films erinnert. Brees tiefer Bariton und seine musikalischen Arrangements, in denen oft sanfte Streicher und Kammerinstrumente wie Celeste und Harfe zum Einsatz kommen, sind von Klassikern wie Lee Hazlewood und Serge Gainsbourg inspiriert, werden aber als etwas völlig Eigenes neu gestaltet. Pre-Code Hollywood ist ein "dunkles Disco-Album", das Brees jahrelange Erfahrung und Handwerkskunst komprimiert und in einer ebenso raffinierten wie kühnen Sammlung präsentiert. Es ist sein bisher poppigstes und aufregendstes Werk.

Während der Arbeit an den Demos des Albums fiel Bree eine gewisse Ästhetik der 1980er Jahre auf und er schickte eine mutige E-Mail an "The Hitmaker" Nile Rodgers, der David Bowies Let's Dance und China Girl produziert hatte. Ob durch Schicksal oder schieres Glück, die beiden arbeiteten schließlich gemeinsam am Titeltrack des Albums und an der herausragenden Single Miss You (wobei Rodgers beide Tracks produzierte und Gitarre spielte). Rodgers' Einfluss macht die Aufnahmen zu glühenden Dancefloor-Heizern. Miss You, ein schmerzhaftes und doch grooviges Duett mit seiner langjährigen Kollegin Princess Chelsea, dient auch als thematischer Kern des Albums: eine Geschichte über Sehnsucht, Trennung und den Weg zurück zur Verbindung.

Bree ist auch für seinen sorgfältig ausgearbeiteten visuellen Stil bekannt; er und seine Band sind nie ohne ihre Masken zu sehen, eine Ästhetik, die im Video zu seinem Durchbruchshit You're So Cool aus dem Jahr 2017 voll zur Geltung kommt, das über 28 Millionen Aufrufe auf YouTube hat und von Time Out New York zum Musikvideo des Jahres gewählt wurde. Er erlangte auch frühere Anerkennung für seine Rolle in dem viralen Hit von Princess Chelsea Cigarette Duet (er sang und führte Regie bei dem Musikvideo, das mittlerweile über 80 Millionen Aufrufe hat). Durch ausgiebige Tourneen rund um den Globus erlangte Bree eine kultige Fangemeinde. Seine anonyme, maskierte Persönlichkeit erstreckt sich auch auf seine Live-Shows, bei denen er und seine Band vor einer Kulisse aus filmischen Projektionen spielen, die eigens für jeden Song kreiert wurden, während zwei Tänzer eine jenseitige Choreografie aufführen.

Freitag, 14. April
Kuppelhalle
Einlass: 19 Uhr / Beginn: 20 Uhr

Tickets