singuhr – projekte: Mouse on Mars "areal folds"

präsentiert von singuhr – projekte + silent green

Die Berliner Elektro-Pioniere von Mouse on Mars verwandeln das silent green in einen spektakulären akustischen Parcours. Zum 30-jährigen Bandjubiläum entwickeln Andi Toma und Jan St. Werner gemeinsam mit Michael Akstaller ihre Areal Folds, eine mehrteilige Komposition aus Klanginstallationen und fluiden akustischen Situationen.

Areal Folds wird das gesamte Areal aktivieren. Das Publikum kann durch die große unterirdische Betonhalle streifen und dort vielfachen akustischen Reflexionen und Brechungen lauschen. Bewegliche Lautsprechermodule schießen energetische Klangpakete durch den Raum. Programmierte Lichtsequenzen eröffnen immer neue visuelle Dimensionen. Auf der langen Zugangsrampe nach unten lässt sich ein Klangraum mit vielfachen Echos erleben, die sich auf dem Weg ständig verändern. Im grünen Innenhof breiten sich subtile und wie aus der Ferne kommende klangliche Interventionen über die gesamte Rasenfläche aus. Zwischen Architektur und Besucher*innen eröffnen sich dabei immer neue Interaktionen.

Mouse on Mars entstand 1993 in Köln und Düsseldorf in einer Zeit des allgemeinen musikalischen Umbruchs und des erwachenden Interesses an experimenteller, nicht-akademischer elektronischer Musik. Trotz dieses Kontextes blieb das Projekt ein Gebilde, das keine singuläre Agenda verfolgt, sondern sich eher mit musikalischen Genres und technischen Entwicklungen auseinandersetzt und diese immer wieder neu hinterfragt. Seit ihrem ersten Album Vulvaland, das 1994 erschien, haben Andi Toma und Jan St. Werner elf Alben sowie zahlreiche Solo- und Gemeinschaftsprojekte veröffentlicht und dabei ihren nicht kategorisierbaren Sound unermüdlich vorangetrieben. Ihr hybrider Stil synthetisiert kontinuierlich neue Einflüsse und Genres. Ihre Musik ist eine offensive Mischung aus Pop und Experimenten. Die fließende Klangästhetik von Mouse on Mars ist voll von fragmentierten Melodien, raumgreifenden Dissonanzen, kantigen Brüchen, Strömen von Klangpartikeln und chaotischen Überlagerungen und spiegelt ihre allgemeine Wandlungsfähigkeit wider, die tief in ihrem produktiven Einfallsreichtum, ihrem subtilen Sinn für Humor und ihrem nonchalanten Nonkonformismus verwurzelt ist. Mouse on Mars haben sich damit zu einem der bemerkenswertesten Projekte für elektronische Musik in Deutschland entwickelt. Unabhängig von Denkschulen, Genre-Konventionen und den Zwängen des Musik-Establishments zeichnen sie ihre sehr spezifische Flugbahn durch das Niemandsland zwischen Pop, Kunst, Club und Avantgarde.

Mit Areal Folds entwickeln sie ihre künstlerischen Ansätze auch in Richtung raumbezogener Klangkompositionen und akustischen Inszenierungen weiter. Bereits 2022 zeigten sie mit großem Erfolg im Münchner Lenbachhaus die Arbeit Spatial Jitter, in der sie einen U-Bahnschacht in einen spektakulären akustischen Aktionsraum verwandelten.
 

Freitag, 8. – Sonntag, 17. September
Betonhalle, Wiese
Öffnungszeiten: 16–22 Uhr
(Montag,11.9. geschlossen)
Wiese: Eintritt frei
Betonhalle: Eintritt 12€ /8€
Tickets nur an der Abendkasse


Veranstaltet von singuhr e.V. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.
In Zusammenarbeit mit silent green.
Medienpartner: Digital in Berlin.