3hd 2024 pres. Underworld
Das wissenschaftliche Konzept der Parallaxe bezieht sich auf die scheinbare Verschiebung der Position eines Objekts, wenn es von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachtet wird. Metaphorisch gesehen kann sie eine psychologische, philosophische oder künstlerische Veränderung im Verständnis einer Situation, einer Idee oder einer Wahrheit darstellen, je nach Perspektive. Der Titel der Performance- und Konzertveranstaltung „Underworld“ von 3hd in der Betonhalle des silent green deutet eine solche Vielfalt an, wobei das unterirdische Präfix nur eine von vielen möglichen Welten und Interpretationen darstellt.
Die Existenz einer Unterwelt setzt eine Oberwelt und viele weitere Welten voraus, die sich gegenseitig in einem unendlichen Spiegel aus doppelten Glasoberflächen reflektieren, der sich unendlich fortsetzt. Dieser Effekt des hin- und herspringenden Lichts in gleichen und doch entgegengesetzten Winkeln schafft die Illusion eines grenzenlosen Raums und offenbart tiefere Einsichten in die endlosen Möglichkeiten der Parallaxe.
Die unterirdische Betonhalle, selbst Modifikation des umgenutzten Weddinger Krematoriums-Komplexes, beherbergt mit „Underworld“ eine monumentale Nacht mit Musik und Live-Performance, Ritual und Zeremonie, die sich mit den unendlichen Möglichkeiten, Potenzialen und Ebenen der Existenz auseinandersetzt, die unseren Alltag beeinflussen.
Mit: Bassem Saad & Sanja Grozdanic, Casey MQ, MIRA新伝統, Sorour Darabi, Shaly López, The Fertile Crescent, XTC in the XIV, Yawning Portal, Yi Li.
Creamcake
Creamcake (CC) ist eine interdisziplinäre Plattform mit Sitz in Berlin, die sich an der Schnittstelle von elektronischer Musik, zeitgenössischer Kunst und digitalen Technologien bewegt. Losgelöst von normativen gesellschaftlichen Strukturen bewegt sich Creamcake in fließenden Prozessen des Denkens und Handelns und setzt sich in verschiedenen Projekten mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinander. CC organisiert Performances, Konzerte, Ausstellungen, Symposien, DJ-Sets, digitale Projekte und Workshops, darunter das 3hd Festival (2015-heute), Paradise Found (2019), インフラ INFRA (2017), Europool (2017-2019) und „<Interrupted = ‚Cyfem and Queer>‘ (2018-2019). Zu den jüngeren Veranstaltungen, Produktionen und Performances gehören Rabbit Island (2023), Paradise Lost (2021), Stains of Times mit Installationen Nürnberg und die 10/11-Jubiläumsreihe (2022) sowie die Co-Kuration mit dem Goethe-Institut für die Wanderausstellung Techno Worlds, die von 2021 bis 2026 läuft. Als nomadischer queer-feministischer Raum hat das CC mit einer Reihe von Clubs, Community Spaces und Institutionen wie dem Berghain, der Klosterruine, dem Wasserspeicher, dem OHM, dem Südblock, dem HAU Hebbel am Ufer und der Berlinischen Galerie zusammengearbeitet.
Samstag, 2. November
Betonhalle
Einlass: 19 Uhr / Beginn: 20 Uhr
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