Filmvorführung | Hinter jedem Vorhang: feministische Praxis in Indien

Die fünfte Wand

Hinter jedem Vorhang | Navina Sundaram | 1989 | 43:43 Min. | Deutsche OV mit englischen Untertiteln

Filmvorführung mit anschließender Diskussion in englischer Sprache.

Navina Sundarams Hinter jedem Vorhang dokumentiert einen Theaterworkshop in Kasauli, Indien im Jahr 1989. Theatermacherinnen und Vertreter*innen der Literatur, Bildenden Kunst, Musik und feministischer Theorie entwickeln gemeinsam ein szenisches Manifest aus biografischen Geschichten und mythologischen weiblichen Figuren auf der Basis zeitgenössischer feministischer Theorie. Sie wollen mit klischeehaften Bildern brechen, Akzente verschieben, die Geschichte umschreiben und ein neues Theater zwischen Sebstrepräsentation und Agitprop erschaffen. Wie auch der “Workspace” des Archivs Die fünfte Wand, legt der Dokumentarfilm den Fokus auf den kollektiven Ansatz, verletzlich und lebendig durch die geteilte Autor*innenschaft.
Eine Diskussion zwischen Madhusree Dutta und Ponni Arasu verlängert die Durchlässigkeit des Films in den Kinoraum und verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart. 

Gäste: Madhusree Dutta (Filmemacherin, Autorin und Kuratorin) & Ponni Arasu (queer-feministische Performerin, Aktivistin, Wissenschaftlerin)

Madhusree Dutta
Madhusree Dutta ist Filmemacherin, Kuratorin und Autorin. Von 1996 bis 2015 war sie künstlerische Leiterin und Direktorin des Kulturzentrums Majlis in Mumbai, Indien. 2018 übernahm sie die künstlerische Leitung der Akademie der Künste der Welt in Köln. Sie hat viele Archivprojekte sowohl in Mumbai als auch in Köln initiiert. Ihr Debutfilm war I Live in Behrampada von 1993. Ihr Film Seven Islands and a Metro war 2006 einer der ersten Dokumentarfilme, der in Indien in Kinos gezeigt wurde. Ihre Filme erhielten drei nationale Filmpreise und Retrospektiven ihrer Arbeiten wurden auf nationalen und internationalen Filmfestivals gezeigt.

Ponni Arasu
Ponni Arasu wurde in vielen traditionellen tamilischen Volksformen, im theatre of the oppressed, im Forum-Theater, im Butoh, in der Grotowski-Schule und in zeitgenössischen Formen von Tanz und Bewegung ausgebildet, die von indigenen Künstlern in Kanada entwickelt wurden. Seit sie im Alter von 12 Jahren auf der Bühne stand, hat sie mit A. Mangai, einer feministischen Theaterregisseurin in Tamil Nadu, und dem feministischen Theaterkollektiv Marappachchi gearbeitet. Während ihres Studiums in Delhi arbeitete sie mit diversen Regisseur*innen zusammen. Ihre Theaterpraxis entsteht aus und ist Teil von Bewegungen für soziale Gerechtigkeit und Veränderung. Sie ist zudem Therapeutin für Darstellende Kunst mit einer Praxis in marginalisierten Communities, für die sie das Arts as Catalyst-Fellowship erhielt. Ihre Theaterpraxis verbindet methodisch ihre Arbeit als Lehrerin, Aktivistin und Forscherin und ist ein Sammelbecken für Prozesse, die auf Gerechtigkeit, Frieden und kollektive Fürsorge abzielen. Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören die beiden beides Ein-Frau-Performance-Stücke Just Breathe und The Walk.
 

Programmheft zur Ausstellung

 

Donnerstag,11. Juli
19.30 Uhr
Betonhalle 
Anmeldung hier