
Berlinale 2025: 20. Forum Expanded – 19 going on 20 | Kurzfilmprogramm
Das Berlinale Forum Expanded wird 20!
Anlässlich des 20. Jubiläums der Berlinale-Sektion Forum Expanded versammelt 19 going on 20 kurze Filme aus den letzten 19 Festivaljahren und bietet Einblicke in das breite Spektrum filmischer Formen, die das Forum Expanded ausmachen.
Mit Filmen von Maite Abella, Zuza Banasińska, Cana Bilir-Meier, Filipa César, Ayse Erkmen, Kevin Jerome Everson, Harun Farocki, Mohammadreza Farzad, Paul Geday, Ken Jacobs, Maxime Jean-Baptiste, Vika Kirchenbauer, Marie Losier, Tomonari Nishikawa, Isabelle Prim, Shelly Silver, Clarissa Thieme, Anton Vidokle und Eduardo Williams & Mariano Blatt.
Die Kurzfilmrolle wird als kontinuierlicher Loop gezeigt.
Gesamtlänge: 283'
SAVVY Contemporary
16.2. 12–22 Uhr
silent green Kulturquartier
17.2. 12–22 Uhr
SİNEMA TRANSTOPIA
18.2. 12–22 Uhr
Das Jubiläumsprogramm
Zur Bauweise des Films bei Griffith
Harun Farocki, 9’, Deutschland 2006
Eine Einstellungsfolge aus Griffiths Intolerance von 1916: ganz selbstverständlich die Großaufnahme, wechselnde Einstellungsgrößen, Schuss-Gegenschuss, Parallel-Montage, den Zeitsprung über viele Jahrhunderte. Aber eine Einstellungsfolge fällt heraus.
Coffee
Ayşe Erkmen, 25’, Türkei 2007
Coffee konstruiert in einer klassischen Talking Head-Einstellung einen Kinoraum zwischen einem Kaffeesatzleser und seiner Klientin. Der Kaffeesatz wird zur Projektionsfläche eines Films.
Creamy Krimi
Isabelle Prim, 11’, Frankreich, Deutschland 2007
Diese touristische Untersuchung in Berlin nimmt nur Zeichen und Hinweise auf, die von verdächtigen, beinahe schuldigen Passant*innen stammen. Die endgültige „Collage“ wird zu einer Arboreszenz zweifelhafter Freud’scher Fehlleistungen.
16-18-4
Tomonari Nishikawa, 2’, Japan 2008
Dieser Film wurde mit einer Standbildkamera mit 16 Objektiven aufgenommen, die innerhalb von 1,5 Sekunden eine Serie von 16 Bildern macht. Er zeigt Szenen von der Tokioter Rennbahn, als dort das größte Rennen des Jahres, das japanische Derby, stattfand.
O Quam Tristis (Oh, How Sad)
Maite Abella, 9’, Niederlande 2009
Mutter und Tochter haben schon immer gestritten. Ganz wie in alten Westernfilmen könnte diese letzte Schlacht der Weg zur Lösung ihrer Probleme sein.
Gom O Gour (Into Thin Air)
Mohammadreza Farzad, 26’, Iran 2010
Ein kurzer Dokumentarfilm über den „blutigen Freitag“, ein Massaker an unschuldigen iranischen Bürger*innen am 8. September 1979, im Geburtsmonat des Regisseurs.
Bye, Bye
Paul Geday, 5’, Ägypten, Niederlande 2012
Der Versuch, mitten im revolutionären Kairo Dinge loszuwerden, die sich über Generationen hinweg in der ehemals elterlichen Wohnung angesammelt haben. Das Apartment ist mit Möbeln ausgestattet, die noch aus den Jahren vor einer anderen Revolution stammen.
Cuba
Filipa César, 11’, Frankreich 2012
Ausgehend vom Filmarchiv Guinea-Bissaus beschreibt der Filmessay den Weg Amílcar Cabrals vom Agronom hin zu seiner Rolle als Führer des guineischen Widerstands und als Ermöglicher des von Kuba unterstützten militanten guineischen Filmschaffens.
Bim, Bam, Boom, Las Luchas Morenas
Marie Losier, 12’, USA, Dänemark, Mexiko 2014
Drei Frauen, drei Schwestern, drei Profi-Wrestlerinnen aus der Moreno-Dynastie: Rossy, Esther und Cynthia tragen den Lucha Libre nicht nur im Ring aus, auch privat kämpfen sie – mit Messern, Schweineköpfen, Blumen und Federn!
This Is Cosmos
Anton Vidokle, 30’, USA 2014
Eine filmische Untersuchung der Ideen des russischen Philosoph Nikolaj Fjodorow, der den Tod für einen Irrtum hielt. Fjodorow gehörte zur Gruppe der Kosmisten, die den „Kosmos“ auf Erden erschaffen wollten.
The Lamps
Shelly Silver, 4’, USA 2015
The Lamps dokumentiert die Reise, die die Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven um 1900 nach Neapel unternahm, wo sie im Archäologischen Museum ins „Il Gabinetto Segretto“ einbrach, einen geheimen Raum voller erotischer Gegenstände aus Pompeji.
Popeye Sees 3D
Ken Jacobs, 21’, USA 2016
Versetzt euch in Popeyes missliche Lage: die Dinge um ihn herum schrumpfen und wachsen ohne Unterlass. So bizarr die Eternalisms auch sein mögen: sie eröffnen sich sogar für ein einzelnes Auge. Ohne Brille, ohne Spezialprojektion.
Today Is 11th June 1993
Clarissa Thieme, 15’, Deutschland, Bosnien und Herzegowina 2018
Der Appell aus einem Amateurvideo der eingeschlossenen Bewohner*innen Sarajevos während des Jugoslawienkriegs, sie mit einer Zeitmaschine aus der Stadt zu holen, wird durch Simultanübersetzung aus der Vergangenheit in die Gegenwart geholt.
Parsi
Eduardo Williams, Mariano Blatt, 23’, Argentinien, Schweiz 2018
Der Liste dessen „was sein könnte, aber nicht so ist“, aus der das Gedicht „No es“ besteht, stellt Parsi eine fortwährende Bewegung durch Räume und um Menschen anbei, und schafft so ein zweites Gedicht, das „No es“ umgarnt, bedrängt und umkreist.
Untitled Sequence of Gaps
Vika Kirchenbauer, 13’, Deutschland 2020
Der aus kurzen Episoden unterschiedlicher Techniken und Materialitäten komponierte Essayfilm untersucht traumabedingten Gedächtnisverlust mittels Reflexionen über Licht außerhalb des sichtbaren Spektrums – über das, was gefühlt, aber nie gesehen wird.
May June July
Kevin Jerome Everson, 9’, USA 2021
Pfingstrosen, Glühwürmchen und das Jahr 2020 repräsentieren die Monate Mai, Juni und Juli. Ein Rollschuhfahrer (Jahleel Gardner) überquert den Black Lives Matter Plaza in Washington D.C.
Moune Ô
Maxime Jean-Baptiste, 17’, Französisch-Guayana, Frankreich, Belgien 2022
„Ich schließe meine Augen. Die Menge bringt mich zum Lächeln. Sie zerbricht meinen Körper – und das ist das Ende.“ In den Aufnahmen von einer Filmpremiere werden koloniale Kontinuitäten und Familiengeschichten sichtbar.
Zwischenwelt
Cana Bilir-Meier, 18’, Deutschland 2023
Geschichten von Migrant*innen und ihren Nachfahr*innen in Deutschland: Ein Denkmal für einen pakistanischen Dichter in München, Lohnzettel eines türkischen Gastarbeiters in Kiel, drei Schwestern, die bayerischer Geschichte mit dekolonialem Blick begegnen.
Grandmamauntsistercat
Zuza Banasińska, 23’, Niederlande, Polen 2024
Die Collage aus Filmmaterial aus dem kommunistischen Polen erzählt von einer matriarchalen Familie, die aus unterschiedlichen Spezies besteht. Die Erzählerin – ein Kind – hadert mit der Reproduktion ideologischer und repräsentativer Systeme.
Mehr Informationen über die einzelnen Filme, den Programmablauf und die Spielzeiten finden Sie auf der Website des Arsenal – Institut für Film- und Videokunst.
Das Forum Expanded Jubiläumsprogramm wird vom Hauptstadtkulturfonds gefördert.
75. Berlinale: Forum Expanded 2025 – 19 going on 20 | Filmprogramm
Montag, 17. Februar
12–22 Uhr
Kuppelhalle
Eintritt frei und jederzeit möglich