Lambert – Ausverkauft! / Sold out! –
Als Lambert eines Morgens in seiner Berliner Wohnung von seiner Tochter am Klavier erwischt wurde, erkannte er, dass er etwas ändern musste. „Du machst immer das Gleiche“, eröffnete sie und starrte ihren Vater eisig an, der seine Reaktion auf diesen Paukenschlag glücklicherweise hinter seiner stets sitzenden Maske verbergen konnte. „Du wirst bald keine Karriere mehr haben, wenn du so weitermachst.“ Dabei war er immer zufrieden damit gewesen, „so“ Musik zu machen, schließlich war er so bekannt geworden, dass er mühelos als Headliner in der Hamburger Elbphilharmonie oder dem Berliner Funkhaus auftreten konnte. Außerdem hatte er ja durchaus verschiedene Genres erkundet, darunter die zerklüftete Electronica und natürlich Jazz, seine erste musikalische Leidenschaft. Doch dass seine nun 14-jährige Tochter, die mit seinen ruhigen, kontemplativen Kompositionen aufgewachsen war und sich noch nie beschwert hatte, plötzlich so reagierte, brachte ihn ins Grübeln: „Was, wenn an ihren wilden Behauptungen etwas Wahres dran wäre?“
Von ihrer harschen Kritik zermartert, stellte Lambert alles in Frage, was er über seine künstlerische Identität wusste. Als er jedoch im Trüben fischend nach Antworten auf schier unbeantwortbare Fragen suchte, wurde ihm klar, dass es bereits eine ideale Lösung gab: ein Projekt, über das er schon seit einiger Zeit nachgedacht hatte. Er war von einem englischen Regisseur eingeladen worden, die Filmmusik zu dessen erster Fernsehserie beizusteuern. Zudem kam ein unerwarteter zusätzlicher Vorschlag des Regisseurs: Er wolle Lambert in diesem düsteren Kriminaldrama über die wahre Geschichte der berüchtigten und bis heute ungelösten Ice Cream Man Murders nicht nur als Komponisten buchen, sondern auch eine Rolle als Kommissar mit ihm besetzen.
Lambert kam die Idee komisch vor, vor allem für einen deutschen Musiker, aber dann dachte er: „Ein Kommissar in einer gefeierten englischen Fernsehserie zu werden, klingt gar nicht so schlecht“. Seine Tochter war der Meinung, er solle „das Lambiversum erweitern“, und je mehr er darüber nachdachte, desto mehr gefiel ihm die Idee, eine andere Maske auszuprobieren. Dank seiner Tochter beschloss er also, dass es an der Zeit war, den Stier bei den Hörnern zu packen, oder wie man sagt.
Mittwoch, 19. März
Einlass 19 Uhr / Beginn 20 Uhr
Kuppelhalle
Tickets