Breathing Matter(s): Memories of Representation – Kurzfilmprogramm

silent green präsentiert

Gästin: Nnenna Onuoha
Moderation: Uli Ziemons


Vier Filme von Filmemacherinnen aus dem erweiterten Umfeld des Sensory Ethnography Lab – darunter Mitarbeiterinnen, Dozierende und ehemalige Studierende – werfen Schlaglichter auf die Verflechtungen von Dokumentation, Fiktion und Macht. Sei es im Zwiegespräch zwischen Regisseurin und Protagonistin, als kollektiver Erinnerungsversuch, in Form einer elliptischen Liebesgeschichte oder als Montage zweier kapitalistischer Luxusfantasien: Die Filme fragen, welche Geschichten wir uns erzählen, welche Bilder wir uns voneinander machen und welche Systeme und Strukturen sie hervorbringen? Auf formal sehr unterschiedliche Weise setzen sich die Filme mit (Selbst-)Fiktionalisierung, dem ethnographisch-dokumentarischen Blick, Repräsentation, Intimität und Kolonialität auseinander. 

 

Record
Stephanie Spray (Nepal 2017, 4 min)

Vorbereitungen zu einem dokumentarischen Filmdreh. Die Regisseurin und ihre Protagonistin besprechen die Aufnahme. 


The A-Team
Nnenna Onuoha (USA 2021, 17 min)

Am Telefon erinnern sich dreizehn Freund*innen an die Austauschreise ihrer ghanaischen Highschool nach Jackson, Mississippi – ein Jahrzehnt ist seitdem vergangen. Doch je mehr sie erinnern, desto unheimlicher wird es. Die Bilder – eine Mischung aus Schwarzblenden und unscharfen Aufnahmen – spiegeln die Erinnerungslücken und Unsicherheiten der Gruppe wider, ebenso wie jene Momente, denen sie sich aus heutiger Perspektive nur schwer stellen können.


Notes of a Crocodile (Eyu shouji)
Daphne Xu (Kambodscha, China, Kanada 2024, 18 min, OmEU)

Die Nachricht von einem halbfertigen Gebäude voller Krokodile führt eine chinesische Frau nach Phnom Penh. Sie wandert am Mekong entlang auf der Suche nach einer verlorenen Freundin.
 

The Labyrinth
Laura Huertas Millán (Frankreich, Kolumbien 2018, 21 min)

Eine Reise in das labyrinthische Erinnerungsnetz von Cristobal Gomez, der in den 1980er-Jahren für die Drogenbosse im kolumbianischen Amazonasgebiet arbeitete. Auf seinem Weg zwischen dem Dschungel und den Ruinen einer Narco-Villa – einer Nachbildung des Carrington-Anwesens aus der Fernsehserie Dynasty – entfaltet der Film den halluzinatorischen Bericht einer Nahtoderfahrung.

 

Mittwoch, 6. August
Kuppelhalle
Beginn: 20 Uhr
Tickets