Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Kammerkonzert

Das Unsagbare erzählen

Die Kammerkonzerte des RSB sind ureigene Sache der Musiker selber. Mit sagenhaftem Engagement entwickeln und erarbeiten sie spannende Konzertprogramme wie dieses. Rodrigo Bauzá erklärt, was ihn bewogen hat: „Normalerweise lassen sich die geheimnisvollsten Gedanken eines Menschen nie in Erfahrung bringen. Die verrücktesten Gedanken, die schlimmsten gewalttätigen Impulse, absurde parallele Fantasiewelten und unerfüllbare Wünsche leben nur in dem tiefsten Keller unserer Psyche. Dieser Teil unseres Ichs kommt aber bei manchen Kunstwerken an die Oberfläche und bietet uns einen seltenen Blick in das Innerste eines Menschen: seine Intimität.“ Rodrigo Bauzá spricht von Anton Weberns „unsagbaren Gefühlen, die geheim bleiben mussten“, sich aber in der Musik ausdrückten. Nicht anders bei Leoš Janáček, dem 74-jährigen Komponisten, der in Tönen über seine Liebe zu der 36-jährigen Kamila Stösslová spricht, „wohl wissend, dass es eine unmögliche Liebe war“. Und „in dem Quartett Nr. 15 in G-Dur von Franz Schubert fließt vielleicht die umfassendste Gedankenwelt eines Menschen, die wir erleben dürfen.“ (Rodrigo Bauzá)

Rodrigo Bauzá / Violine
Enrico Palascino / Violine
Gernot Adrion / Viola
Peter Albrecht / Violoncello

Anton Webern
Langsamer Satz für Streichquartett

Leoš Janáček
„Intime Briefe“ – Streichquartett Nr. 2

Franz Schubert
Streichquartett Nr. 15 G-Dur D 887