Helke Sander: Die allseitig reduzierte Persönlichkeit – Redupers
Die allseitig reduzierte Persönlichkeit – Redupers, Helke Sander, 99', BRD, ZDF 11.10.1979, Originalfassung mit engl. UT
Antrag auf Stoffzulassung im ZDF: „Elfriede Kant versucht, alles Überflüssige aus ihrem Leben zu eliminieren, um sich und ihrer Umwelt zu beweisen, daß es in unserer Gesellschaft möglich ist, Mutter zu sein, eine Frau zu sein und in einem selbstgewählten Beruf tätig zu sein. Das Dumme ist nur: Es gibt kaum etwas Überflüssiges, was abzuschaffen wäre.“ Helke Sander erzählt in szenischen Momentaufnahmen vom Leben einer alleinerziehenden Fotografin, die mit einer Gruppe von Frauen ein Fotoprojekt über Westberlin beginnt. Nach der Offenheit ihrer Geschichte gefragt, sagt sie: „Abgeschlossene Geschichten täuschen eine Wirklichkeit vor, die es nicht gibt. Sie lenken über Identifikation von der Realität ab, während Brüche einen anregen.“ Ein Film, der auf heutige Debatten um Familie und Arbeit trifft.
Helke Sander (*1937) ist eine deutsche Regisseurin, Schauspielerin und Aktivistin, die 1968 zu den Mitbegründerinnen des Aktionsrats zur Befreiung der Frauen gehörte, ebenso gründete sie 1974 die Zeitschrift Frauen und Film. Für ihre Kurzfilme und Spielfilme wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit einem Goldenen Bären und dem Bundesfilmpreis. Die allseitig reduzierte Persönlichkeit - Redupers (1978) entstand mit dem Kleinen Fernsehspiel und lief im Forum der Berlinale. Für die Redaktion drehte sie weiterhin Der subjektive Faktor (1981) und eine Folge des feministischen Episodenfilms Sieben Frauen – Sieben Sünden (1987). Bereits 1971 zeigte das Forum Eine Prämie für Irene.