Ausstellung
In den Archiven der öffentlich-rechtlichen Sender ist nicht nur die offizielle Geschichte abgelegt. Auch kritische, widersprüchliche und abweichende Haltungen sind dort zu finden, die (Medien)Geschichte nicht als Herrschaftsnarrativ abbilden, sondern als Geflecht auch widersprüchlicher historischer Erzählungen, die Resonanzen in der jeweiligen Gegenwart erzeugen. Redaktionen wie Das kleine Fernsehspiel arbeiten seit Jahrzehnten daran, unseren Blick zu schärfen und zu einer aufgeklärten Perspektive beizutragen, in der die komplizierten Verhältnisse unserer Wirklichkeit in ihrer Vielschichtigkeit sichtbar werden.
Die Archive sind einer breiten Nutzung immer noch verschlossen, doch ihre Digitalisierung ist zu einem großen Teil abgeschlossen. Um ihre Inhalte einer diversen Öffentlichkeit zugänglich zu machen, braucht es Modelle zukünftiger Archivpraxis. Eine „Bibliothek der Bilder“ (Harun Farocki,1975) zu bauen, heißt darum auch, eine kuratorische Architektur zu entwickeln. Dies sollte nicht hinter verschlossenen Redaktionstüren geschehen, sondern, und diese Forderung steht ja generell für die öffentlich-rechtliche Medienpraxis der Zukunft im Raum, in einem offenen, gesellschaftlichen Diskurs.
Mit der Ausstellung von Was Anderes Machen (The Home and the Movie) öffnen wir das Archiv der vielen hundert Filme, die mit Unterstützung der ZDF-Redaktion Das kleine Fernsehspiel entstanden sind. Wir zeigen in der Betonhalle an sechs Sichtungsinseln insgesamt 66 Filme aus sechs Jahrzehnten Filmgeschichte – Werke des politischen, poetischen, innovativen Weltkinos als kuratiertes TV-Programm. Die Filme können dort individuell und parallel geschaut werden und bieten die Möglichkeit, eine ganz eigene Sicht auf 60 Jahre Geschichte des unabhängigen Kinos zu erlangen. Ergänzend werden Recherchestationen, Podcasts und eine Cinema on Demand-Option (alle Filme können hier über einen Anmeldelink zu einem festen Termin gebucht werden) angeboten. Dem Prinzip des „Lebendigen Archivs“ folgend, wie es das Arsenal – Institut für Film und Videokunst praktiziert, entsteht so ein sozialer und transnationaler Diskursraum für die Auseinandersetzung mit dringlichen Fragen der Gegenwart.
Cinema on Demand Anmeldung hier
Mit der zusätzlichen Cinema on Demand-Option möchten wir Gruppen ab 5 und bis zu 40 Personen die Möglichkeit geben, das Studiokino in der Betonhalle für eine gemeinsame Sichtung zu buchen. Dafür kann jeweils einer der 66 Filme aus der Ausstellung gewählt werden.
Für folgende bereits von einer Gruppe gebuchte Zeitfenster gibt es aktuell freie Plätze:
Montag, 20.11.; 19 Uhr: Ivie wie Ivie (Sarah Blaßkiewitz)
Dienstag, 21.11., 14 Uhr: Madonnen (Maria Speth)
Donnerstag, 16.–Sonntag, 26. November
Eröffnung: Do.16.11., 19 Uhr / Einlass: 18:30 Uhr
Öffnungszeiten:
Do 16.11. 19–23 Uhr
Fr 17.11. 14–22 Uhr
Sa 18.+ So 19.11. 10–22 Uhr
Mo 20.–Fr 24.11. 14–22 Uhr
Sa 25.11.14–19 Uhr
So 26.11.10–22 Uhr
Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos.
Cinema on Demand
18.–26.11. 14, 16:30, 19 Uhr
25.11. 14, 16:30 Uhr Anmeldung hier