Jim Jarmusch: Stranger than Paradise
Stranger than Paradise, Jim Jarmusch, 85', USA / BRD, ZDF 25.7.1984, Originalfassung mit dt. UT
Angeblich dreht Jim Jarmusch 1983 aus Restmaterial, das ihm Wim Wenders nach der Premiere von Permanent Vacation in Mannheim schenkt, in drei Tagen einen Kurzfilm. Er handelt von Eva, die aus Ungarn nach New York emigriert und bei ihrem Cousin Willie einzieht, der sich weigert, ungarisch zu sprechen und ihr seine erfolgreiche Assimilation vorspielt. Daraus wird das erste von drei Kapiteln, in denen Willie und sein Freund Eddie Eva von New York über Cleveland bis nach Miami Beach ins „Paradies“ folgen. Doch was Jarmusch mehr interessiert als die eigentliche Handlung, sind seine „genauen, zärtlichen Beobachtungen von Menschen“ (Redaktionstext) und die Settings, in die er sie setzt. Für diese wünscht er sich, „dass ein bestimmter Look der Verwüstung und des physischen Verfalls als vorherrschendes Gefühl aller Locations bleibt.“
Jim Jarmusch (*1953) ist ein US-amerikanischer Filmregisseur, Schauspieler und Produzent und gehört zu den bekanntesten Regisseur*innen des unabhängigen amerikanischen Kinos. Seine Filme liefen in Cannes, Berlin, Locarno und Rotterdam, wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Goldenen Leoparden und der Goldenen Palme, und liefen weltweit erfolgreich in den Kinos. In Zusammenarbeit mit dem Kleinen Fernsehspiel entstand Stranger than Paradise (1984). Im Forum der Berlinale lief sein Debütfilm Permanent Vacation (1980).