Lynn Hershman Leeson: Leidenschaftliche Berechnung (Conceiving Ada)
Leidenschaftliche Berechnung (Conceiving Ada), Lynn Hershman Leeson, 84', USA / Deutschland, ZDF 23.2.1998, Originalfassung mit dt. UT
Die US-amerikanische Künstlerin Lynn Hershman Leeson spielt in ihrem filmischen Werk thematisch und formal immer wieder mit der Idee von Science-Fiction, ohne sich den Gesetzen des Genres zu unterwerfen. Als sie das erste Mal von Ada Byron hört, ist ihr sofort klar, dass sie über diese Frau einen Film drehen will: „Auch bekannt als die ‚Mutter aller Programmierer‘, schrieb Ada Byron King, Gräfin von Lovelace, die erste Computersprache und sagte deren Verwendung in Musik, Dichtung und bildender Kunst voraus.“ Die Regisseurin arbeitet mit virtuellen Sets und digitalem Ton, um eine Technik zu verwenden, deren Pionierin Ada war. Mit Tilda Swinton findet sie die perfekte Besetzung für ihre feministische Komposition einer radikalen Zeitenwandlerin, die endlich sichtbar werden will.
Lynn Hershman Leeson (*1941) ist eine US-amerikanische Medienkünstlerin, deren Werk aus Filmen, Installationen, Fotografie und Performance besteht. Ihre Arbeiten wurden sowohl auf Filmfestivals als auch in Museen und Galerien weltweit gezeigt. Ihre Filme arbeiten mit Anspielungen auf das Science-Fiction-Genre, setzen diese jedoch experimentell um. Für Das kleine Fernsehspiel entstanden So gut wie Liebe (1993), Leidenschaftliche Berechnung (1998) und Tekknolust (2003), die beiden letzteren wurden auch im Forum der Berlinale gezeigt.