Maryam Zaree: Born in Evin
Born in Evin, Maryam Zaree, 96', Deutschland / Österreich, ZDF 13.12.2021, Originalfassung mit engl. UT
1983 wird im Evin-Gefängnis im Iran ein Mädchen geboren, beide Eltern wurden im Zuge der Machtübernahme Ayatollah Khomeinis verhaftet. Als Maryam Zaree zwei Jahre alt ist, gelingt ihrer Mutter die Flucht nach Deutschland. Inzwischen eine bekannte Schauspielerin, bricht die Tochter 2018 auf, um einen Dokumentarfilm über ihre eigene Geschichte zu drehen. „Das Private ist politisch und das Politische privat – nach dieser Überzeugung arbeitet sich Maryam Zaree durch das Dickicht des Verdrängten“, heißt es im Verleihtext. Verdrängung als Mittel zur erfolgreichen Integration, das wird auch heute von Geflüchteten erwartet, und daran zweifelt Zaree: „Diese Geschichten helfen uns, zu verstehen, wie wir miteinander leben wollen und wie eben nicht. Sie sind ein moralischer Kompass in Zeiten, in denen wieder Hand angelegt wird an unseren menschlichen Werten.“
Maryam Zaree (*1983) ist eine deutsche Schauspielerin, Filmemacherin und Autorin, die im Iran geboren wurde. Als Schauspielerin feierte sie erste Erfolge am Theater, in Kinofilmen wie dem Kleinen Fernsehspiel Shahada (2011) von Burhan Qurbani oder der erfolgreichen Serie 4 Blocks, wofür sie u.a. mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet wurde. Ihre erste eigene Regiearbeit wurde in Zusammenarbeit mit dem Kleinen Fernsehspiel der autobiografische Dokumentarfilm Born in Evin (2021), für den sie den Hessischen und den Deutschen Filmpreis erhielt.