Massoud Bakhshi: Yalda (Yalda, la nuit du pardon)
Yalda (Yalda, la nuit du pardon), Massoud Bakhshi, 89', Frankreich / Deutschland / Schweiz / Luxemburg / Libanon / Iran, ZDF 11.12.2022, Originalfassung mit deutsche UT
Auf eine iranische Reality Show verweisend inszeniert Massoud Bakhshi ein Drama, das sich während des Yalda-Festes innerhalb eines Abends in einem TV-Studio abspielt. Zu Gast in der Live-Show ist Maryam, zum Tode verurteilt wegen Mordes an einem älteren Freund der Familie, mit dem sie eine Ehe auf Zeit führte. Ihr gegenüber sitzt Mona, seine erwachsene Tochter, in deren Macht die Entscheidung über Leben und Tod liegt, während das Publikum per sms zum Televoting aufgefordert wird. Je mehr Anrufe eingehen, desto höher das Blutgeld. „Für mich ist Yalda in erster Linie ein Gerichtsdrama“, sagt der Regisseur, „in dem ich das Publikum einlade, seine Rolle als Richter*innen zu hinterfragen. Darüber hinaus ist der Film eine Reflektion über das Fernsehen.“ Und in diesem Sinne wird das Fernsehen tatsächlich ein „Fenster zur Welt“.
Massoud Bakhshi (*1972) ist ein iranischer Filmregisseur, Drehbuchautor, Produzent und Filmkritiker. Er drehte mehrere Kurzfilme und dokumentarische Arbeiten, bevor er 2012 mit seinem abendfüllenden Spielfilmdebüt A Respectable Family den internationalen Durchbruch in Cannes erzielte. Mit dem Kleinen Fernsehspiel entstand ein weiterer Spielfilm Yalda (2022), der in Sundance und Berlin gezeigt und ausgezeichnet wurde.