Mehmet Akif Büyükatalay: Oray

Oray, Mehmet Akif Büyükatalay, 97', Deutschland, ZDF 26.8.2019, Originalfassung mit dt. UT

Für seinen Abschlussfilm sucht Mehmet Akif Büyükatalay zunächst ein Sujet, das nicht aufgrund seiner Herkunft erwartet wird: „Irgendwann musste ich mir eingestehen, dass ich meine Geschichten erzählen möchte. Es sind genau diese Geschichten, die mein eigenes Leben prägen und mich als Bürger dieses Landes beschäftigen, und welche dann als postmigrantisch etikettiert werden. Mein Kompromiss: Ich erzähle ausschließlich so, wie ich es möchte.“ Und so schafft er einen wichtigen Film über die Normalität des Islam in Deutschland, in dem Muslime nicht auf ihren Glauben reduziert werden. Oray, ein junger Mann aus Hagen, trennt sich vorübergehend von seiner Frau und zieht nach Köln. In der dortigen muslimischen Gemeinde findet er Aufnahme und Unterstützung. Als ihm der Imam jedoch die endgültige Trennung nahelegt, muss sich Oray entscheiden.

Mehmet Akif Büyükatalay (*1987) ist ein deutsch-türkischer Autor, Regisseur und Produzent. Nach einigen Kurzfilmen entstand mit dem Kleinen Fernsehspiel seine erste Regiearbeit Oray (2019), der auf der Berlinale den Preis für den besten Erstlingsfilm erhielt und auf Festivals im In- und Ausland gezeigt wurde. Als Produzent wirkte er 2022 am Dokumentarfilm Liebe, D-Mark und Tod von Cem Kaya mit, der erfolgreich auf Festivals und im Kino lief. Büyükatalay arbeitet derzeit mit dem Kleinen Fernsehspiel an seinem zweiten Spielfilm.