Omah Diegu: Die Schlange in meinem Bett
Die Schlange in meinem Bett, Omah Diegu, 86', Deutschland, ZDF 29.5.1995, Originalfassung mit dt. UT
Omah Diegu hat bereits in ihrem ersten Film autobiografische Erlebnisse als afrikanische Migrantin in den USA verarbeitet. Diesen persönlichen Essayfilm richtet sie 1994 an ihren Sohn Ozim, um ihm „die Geschichte seiner Geburt und seiner Abstammung zu erzählen. Das würde ihm helfen, sich niemals von anderen definieren zu lassen.“ Die Geschichte beginnt in Nigeria mit der Heirat zwischen der Regisseurin und einem deutschen Ingenieur. Doch bald wird klar: Er ist schon verheiratet und weigert sich, das Kind anzuerkennen. So reist sie nach Deutschland, um die Registrierung ihres Sohnes in der Heimat seines Vaters zu erreichen. „Ich habe den Film wie jedes meiner Gemälde gemacht“, sagt Diegu, die auch malt: „ein abstraktes Erbrechen aus der Tiefe meiner Seele“. Ein Film wie ein Revolutionslied, das mit den Mitteln der Poesie Rassismus und Misogynie den Kampf ansagt.
Ijeoma Iloputaife a.k.a. Omah Diegu ist eine nigerianische Filmemacherin, Malerin und Autorin. Als erste Afrikanerin, die an der UCLA Film studierte, gehört sie zur zweiten Generation der Los Angeles School of Black Filmmakers, auch „L.A. Rebellion“ genannt. Ihr Kurzfilm African Women, U.S.A. (1980) gehört heute zu den Standardwerken des feministischen afroamerikanischen Kinos. Nach der Rückkehr nach Nigeria lebte sie zeitweise in Deutschland. So entstand mit dem Kleinen Fernsehspiel der autobiografische Dokumentarfilm Die Schlange in meinem Bett (1995). Omah Diegu lebt heute als Künstlerin in den USA.