
Pedro Costa: In Vandas Zimmer (No Quarto da Vanda)
In Vandas Zimmer (No Quarto da Vanda), Pedro Costa, 167', Portugal / Deutschland, ZDF 19.2.2001, Originalfassung mit dt. UT
Mit dem Film Ossos begibt sich der Filmemacher Pedro Costa ins Viertel Fontainhas in Lissabon, das fortan sein filmisches Werk dominiert. Immer wieder wird er zurückkehren und mit den Einwohner*innen aus der kapverdischen Community an Erzählungen arbeiten, die wie filmische Poesie zwischen Fiktion und Realität schwingen. „Die Ausdehnung von Zeit, das Modellieren mit Licht und Schatten und eine extrem elliptische Erzählweise mit Zeitsprüngen zeichnen Costas Fontainhas-Filme aus“, heißt es in einem Text des Arsenals. Vanda Duarte, mit der Costa schon als Laiendarstellerin gearbeitet hat, wird zur zentralen Figur dieses Films und ihr Zimmer das Zentrum eines Universums, das aus Drogensucht und Armut, aber auch Freundschaft und Nähe besteht. Es ist ein zeitloser Innenraum, in den von außen der Lärm der Abrissbagger eindringt.
Pedro Costa (*1959) ist ein bekannter portugiesischer Filmemacher. Er drehte zunächst mehrere Spielfilme, bevor er sich mit einer hybrid-künstlerischen Trilogie dem Einwandererviertel Fontainhas in Lissabon zuwandte, die international große Beachtung fand und vielfach ausgezeichnet wurde. Der zweite Teil der Trilogie, In Vandas Zimmer (2000), entstand in Zusammenarbeit mit dem Kleinen Fernsehspiel. Für seine weiteren Spielfilme wurde Costa u.a. mit dem Goldenen Leoparden in Locarno ausgezeichnet.