Sabiha Sumar: Schweigende Wasser - Khamosh Pani (Khamosh Pani)
Schweigende Wasser - Khamosh Pani (Khamosh Pani), Sabiha Sumar, 95', Frankreich / Deutschland / Pakistan, ZDF 9.1.2007, Originalfassung mit engl. UT
Die Teilung des indischen Subkontinents 1947 und die damit verbundene Gewalt zwischen Hindus und Muslimen brachte Millionen Tote, Vertriebene, Verschwundene. Die in Karachi geborene Filmemacherin Sabiha Sumar widmet den von dieser Gewalt betroffenen Frauen ihren ersten Spielfilm. Es ist das Jahr 1979: Ayesha, eine Witwe, lebt mit ihrem Sohn auf dem Land. Pakistan steht am Beginn einer staatlichen Islamisierung. Als zum ersten Mal seit der Teilung Sikh-Pilger ins Dorf kommen, stellt sich heraus, dass Ayesha als junge Frau entführt wurde. „Ich konnte die Verletzung der Frauen nachempfinden“, sagt Sumar, „die sich zur Religion ihrer Entführer bekennen mussten und deren Kinder zur Welt gebracht haben. Mir wurde klar, dass ich eine verschleppte Frau nicht einer Öffentlichkeit aussetzen kann. Aber die Geschichte musste erzählt werden. Es musste ein Spielfilm werden.“
Sabiha Sumar (*1961) ist eine pakistanische Regisseurin und Produzentin, die zu den wenigen unabhängigen Filmemacherinnen aus Pakistan zählt, deren Werke international bekannt sind. Ihre Dokumentar- und Spielfilme, die sich oft feministischen Themen widmen, liefen in Sundance und Locarno und wurden u.a. mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet. Mit dem Kleinen Fernsehspiel realisierte sie den Dokumentarfilm Von Müttern, Mäusen und Heiligen (1994) sowie die Spielfilme Schweigende Wasser – Khamosh Pani (2007) und Good Morning Karachi (2013).