Tatiana Huezo: Feuernacht (Noche de fuego)

Feuernacht (Noche de fuego), Tatiana Huezo, 110', Mexiko / Deutschland, ZDF 8.5.2023, Originalfassung mit dt. UT

Die bekannte Dokumentarfilmregisseurin Tatiana Huezo aus Mexiko dreht 2020 ihren ersten Spielfilm. In zwei Teilen, zwischen denen fünf Jahre liegen, erzählt sie vom Heranwachsen der drei Mädchen Ana, Paula und Maria inmitten der Angst der Landbevölkerung vor den Drogenkartellen auf der einen und dem Militär auf der anderen Seite. Die Abwesenheit der Väter, die als Arbeitsmigranten in den USA leben, macht die Frauen mit ihren Töchtern umso verletzlicher. „Was heißt es, in einem Klima der Gewalt eine Frau zu sein? Diese Frage steht im Zentrum des Films“, sagt Huezo. Und für diese Frage findet sie starke Bilder, etwa wenn ein Kind versucht, den Chemikalien versprühenden Hubschraubern der Armee zu entkommen, oder die Mütter ihren Töchtern die Haare abschneiden, um sie vor der Entführung durch die Narcos zu schützen.

Tatiana Huezo (*1972) ist eine salvadorianisch-mexikanische Filmemacherin, die vor allem mit ihrer intensiven dokumentarischen Filmarbeit international bekannt geworden ist. Tempestad / Stürmisches Land (2016) feierte seine Premiere im Forum der Berlinale. Ihren ersten Spielfilm drehte sie in Zusammenarbeit mit dem Kleinen Fernsehspiel. Feuernacht (2022) lief in Cannes und San Sebastian und wurde Mexicos Einreichung für die Oscar-Verleihung 2022. Ihr letzter Film El Eco wurde auf der Berlinale 2023 mit dem Dokumentarfilmpreis und dem Preis der Sektion Encounters ausgezeichnet.