Ulrich Köhler: Schlafkrankheit

Schlafkrankheit, Ulrich Köhler, 86', Frankreich / Niederlande / Deutschland, ZDF 6.2.2013, Originalfassungmit dt. UT

Ulrich Köhler führt in diesem Film zwei autobiografische Stränge zusammen: seine Zeit in Zaire als Kind von Eltern, die dort tätig waren, und seine Rückkehr als europäisch sozialisierter Erwachsener. Der erste Filmteil handelt von Ebbo, einem Entwicklungshelfer, der mit Frau und heranwachsender Tochter die letzten Tage vor der Rückkehr nach Deutschland in Kamerun verbringt und schließlich allein zurückbleibt. Im zweiten Teil steht Alex im Fokus, ein junger französischer Arzt kongolesischer Herkunft, der nach Kamerun reist, um ein Projekt zur Schlafkrankheit zu evaluieren, das von Ebbo geleitet wird. Alex scheitert letztlich an dem Versuch, eine Verbindung zum Land herzustellen. „Für mich ist Schlafkrankheit kein Film über Afrika,“ sagt der Regisseur, „es ist ein Film über Europäer in Afrika. Es ist ein Film über Europa.“

Ulrich Köhler (*1969) ist ein deutscher Regisseur, dessen Filme der Berliner Schule zugerechnet werden. Seine Spielfilme liefen im In- und Ausland auf Festivals und im Kino und wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. mit einem Silbernen Bären auf der Berlinale und mit dem Hessischen Filmpreis. In Zusammenarbeit mit dem Kleinen Fernsehspiel entstanden Bungalow (2003), Montag kommen die Fenster (2007), der auch im Forum der Berlinale zu sehen war, sowie Schlafkrankheit (2013).