Future Soundscapes Festival

Tag 3: Sound Walk // Liam Young // Quadrature // Felix Kubin mit Hubert Zemler und Josephin Böttger // Bowie 2001

Wie klingt die Zukunft? Das Future Soundscapes Festival widmet sich der Geschichte und Gegenwart des Science Fiction Sounds zwischen Popkultur, Musik und Kino. Mit Konzerten, Sound Walks und Lectures, African SciFi Shorts, Performances und Live-Vertonungen.

Weitere Informationen in Kürze.
Gesamtübersicht

14 & 16 Uhr
Karl Heinz Jeron: Sound Walk und Sound-Installation „Wenn Bäume singen“

Sound Walk: Der Künstler Karl Heinz Jeron führt bei seinem Sound Walk durch den Wedding. Zur Orientierung für den gemeinsamen Audio-Spaziergang wird ein Magnetfelddetektor verwendet. Mit Hilfe von GPS-Koordinaten und der OpenStreetMap werden Straßennamen in der Umgebung des silent green ermittelt und bei gutenberg.org als Suchbegriffe verwendet. Auszüge der Ergebnisse werden in Audio umgewandelt und an die Radios der Teilnehmer*innen gesendet. Jerons Sound Walks beziehen sich auf eine Form der Psychogeografie, die von Guy Debord und der Situationistischen Internationale als eine Art des bewussten Gehens in der Stadt entwickelt wurde.

Sound-Installtation: Wenn Bäume singen: Überall dort, wo Strom fließt, wird ein Magnetfeld induziert. Auch Bäume nutzen, wie alle lebenden Organismen, elektrische Spannungen für ihre biologischen Funktionen und erzeugen auf diese Weise schwache elektromagnetische Felder. Die Installation misst und nutzt diese Daten zur Sonifikation eines Baumes auf dem silent green Gelände - sein Stoffwechsel wird als Klang erfahrbar.

19 Uhr
Liam Young - Lecture Performance: City Everywhere. Geschichten aus dem Post-Anthropozän

Begleiten Sie den spekulativen Architekten Liam Young bei seiner Reise durch eine allsehende Smart City. Geleitet wird diese Lecture-Performance durch ein führerloses Taxi, das den flackernden Bildschirm durchbricht, um jenseits dieser Grenze die City Everywhere zu erforschen: eine Stadt der nahen Zukunft irgendwo zwischen Fiktion und Wirklichkeit, die Young aus den Schrecken und Möglichkeiten einer immer komplexer werdenden Gegenwart generiert.


20 Uhr
Quadrature - Performance: LGM#2
Das Künstlerduo Quadrature beschäftigt sich seit einigen Jahren mit Methoden, die der Mensch zur Erforschung des Kosmos verwendet. Die audiovisuelle Performance LGM#2 ist inspiriert von der Radioastronomie und Auftakt zu einer neuen Serie. Die Arbeit basiert auf einer Datenbank von Pulsaren und Neutronensternen der Australian National Telescope Facility. Die Rotationen und Gammastrahlen dieser seltenen Himmelskörper werden in Klicks, Sinustöne und Lichtwellen umgewandelt. Das Mehrkanal-Stück, das für den Klangdom des ZKM Karlsruhe entwickelt wurde, folgt dabei stringent den Vorgaben der 2659 bekannten Pulsare.

In Zusammenarbeit mit dem Klangkünstler Kerim Karaoglu. LGM#2 ist im Rahmen von #bebeethoven entstanden, einem Projekt von PODIUM Esslingen anlässlich des Beethoven Jubiläums 2020, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes.


21 Uhr
Felix Kubin mit Hubert Zemler und Josephin Böttger - JUXTALEKTROVISION
Paralektroniker Felix Kubin, Kollisionsprognostor Hubert Zemler und Bildmanipulatorin Josephin Böttger zoomen sich in die audiovisuelle Welt bekannter Science-Fiction-Klassiker, um in den Ritzen des kollektiven Unterbewusstseins nach schwarzen Löchern, weißen Flecken und Interferenzen zu suchen. Schlüsselszenen des Genres werden durch Verfremdung, Verrückung und Verrauschung neu ausbalanciert. Das bunte Feld der Täuschung löst die klassische Narration in ihre Bestandteile auf, der Film wird zur Architektur und Metasprache des Außerweltlichen, einer Zeichenfolge, die (hoffentlich) von allen Bewohnern unserer Galaxie verstanden wird. "Pulsate, Vibrate, Alternate, Plastic." Eine Dekonstruktion des Kinos bis zum Stillstand der Zeit.

22 Uhr
Screening: Bowie 2001 (Fritz von Runte)

Dem britischen DJ Fritz von Runte ist nichts heilig. In seinem audiovisuellen Remix  Bowie2001 – A Space Oddity (2011) nimmt er sich gleich zwei Monumente der Future Soundscapes vor. Stanley Kubricks 2001 – A Space Odyssey und David Bowies Song-Katalog gehen in diesem Projekt eine experimentelle Verbindung ein. Ziggy Stardust in Mondstaub gehüllt, The Thin White Duke auf der Suche nach dem schwarzen Monolithen, Major Tom gegen HAL – eine (Wieder)Begegnung der Dritten Art.
Eintritt frei

Tickets Sound Walk: 4 €
Tickets Liam Young, Quadrature & Felix Kubin: 16 €


Ein Projekt der silent green Film Feld Forschung gGmbh.
Gefördert durch die Musicboard Berlin GmbH.