Sarah Davachi x Kevin Richard Martin & Pedro Maia "Frequencies for leaving Earth"

Doppelkonzert

silent green präsentiert

21 Uhr
Sarah Davachi


Als Museumsführerin im National Music Centre, einer Instrumentenausstellung in ihrer Heimat Calgary, entdeckte Sarah Davachi ihre Faszination für Klangkörper. Wie schwingt ein Korpus? Welche physikalischen Gesetze beeinflussen Klänge? Als elektroakustische Komponistin knüpft sie an diese Erfahrungen an und widmet sich einem breiten Instrumentarium: Streicher, Holzbläser, Orgeln, die menschliche Stimme, Ikonen der elektronischen Klangerzeugung wie der EMS oder der Sequential Circuits Pro One. 

Oft wirken Sarah Davachis Kompositionen wie eine Hommage an das Instrument selbst, das sich bei ihr von einer völlig unbekannten Seite zeigt. Sie nutzt ultralangsame Strukturen und schlichte harmonische Entwicklungen, um die Sinne zu schärfen für die subtilsten Veränderungen im Obertonspektrum. Ihre Musik lässt Raum und Zeit vergessen, sie berauscht und verführt.

22 Uhr
Kevin Richard Martin & Pedro Maia: "Frequencies for leaving earth“


Kevin Richard Martin ist der Kopf hinter wohlbekannten Projekten wie The Bug, King Midas Sound, Techno Animal oder Zonal. Seit einer Weile tritt er unter eigenem Namen auf, und er hat das Digitallabel Intercrannial Recordings gegründet. Im letzten Jahr, mitten im Lockdown, zog es ihn von Berlin nach Brüssel, wo er sein neues Heimstudio aufgebaut hat – und wo innerhalb kürzester Zeit fünf außergewöhnliche Alben entstanden sind: Frequencies for Leaving Earth Vol. 1 – 5. „Es war ein Versuch, mich auf meine Liebe zu Klang und Frequenzen zu konzentrieren und diese Liebe leidenschaftlich zu pflegen“, sagte er dazu dem Self-Titled Mag. „Ich richtete mein neues Studio in einer neuen Stadt zu einer verrückten Zeit ein, und das Studio wurde zu einem klösterlichen Rückzugsort – ein Ort, an dem ich mich inspirieren lassen und eintauchen konnte.“ 

Um im Bild des Eintauchens zu bleiben: Tatsächlich hat man beim Hören dieser teils tieffrequenten, teils ambienthaft schwebenden Klänge das Gefühl, tausend Meter unter der Meeresoberfläche dahinzutreiben, sich in dröhnend-fernen Sphären wiederzufinden, die langsam anrollenden Soundwellen zu spüren. Zuweilen ist es, als würden sich die behutsam inszenierten Geräuschwände nach und nach um einen herum schließen: eine extrem kontemplative Erfahrung. Der portugiesische Filmemacher und visuelle Künstler Pedro Maia trägt dazu soghaft flirrende Videos bei, die unseren Blick in die Tiefe eines unerforschten Raums ziehen. Maia, dessen Arbeiten auf der ganzen Welt ausgesellt wurden, hat schon früher mit Musikerinnen und Musikern zusammengearbeitet, unter anderem mit Patti Smith, Charlotte Gainsbourg, Vessel, Lee Ranaldo oder Fennesz. Keine Frage also, dass Martin und Maia ideal zur Extreme Music-Reihe des diesjährigen Festivals passen.

Besetzung:
Kevin Richard Martin : elec, synth
Pedro Maia : visuals

Dienstag, 25. Oktober
Betonhalle
Einlass: 20 Uhr / Beginn: 21 Uhr
Tickets


Gefördert von NEUSTART KULTUR, Initiative Musik und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM)