trio recherche

Ultraschall Berlin – Festival für neue Musik

Helmut Lachenmann
Streichtrio Nr. 1 (1965)

Kristine Tjøgersen
Habitat (2022) für verstärktes Streichtrio und Vocoder

Helmut Lachenmann
Mes Adieux (2021/22) Streichtrio Nr. 2
Kompositionsauftrag von Ensemble Recherche, Westdeutscher Rundfunk, Milano Musica, Françoise and Jean-Philippe Billarant (IRCAM Paris), Lucerne Festival und Festival Wien Modern, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung

trio recherche:
Melise Mellinger, Violine
Sofia von Atzingen, Viola
Åsa Åkerberg, Violoncello

Mehr als ein halbes Jahrhundert liegt zwischen den beiden Streichtrios von Helmut Lachenmann. Sein Streichtrio von 1965 war ein Werk der Befreiung, ein 'a-punktuelles Werk', das am Anfang von Lachenmanns Entwicklung vom Serialismus zu seiner Idee einer 'Musique concrète instrumentale' steht.

Lachenmanns zweites Streichtrio – seit vielen Jahren dem trio recherche versprochen und im Frühjahr 2022 bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik uraufgeführt –  ist Korrespondenzstück und steht doch in natürlicher Distanz zum ›Vorgänger‹. Eine Auseinandersetzung mit dem Abschied-Nehmen – und nach dem Orchesterstück My Melodies ein weiteres Werk, für das der Komponist ausdrücklich auf sich und seine subjektive Perspektive verweist. Oder führt Lachenmann auch hier die Hörer*innen in die Irre?

Zwischen diesen beiden Werken: ein Streichtrio der norwegischen Komponistin Kristine Tjøgersen. Wie in ihrem Orchesterwerk, das im Konzert des RSB zu hören ist, beschäftigt sie sich darin mit der bedrohten Natur. In diesem Fall mit „Habitaten“, also Lebensräumen, von exotischen Tieren wie dem Giant Banjo Frosch oder Gibbons, aber auch von Vögeln in Freiburg im Breisgau. Ein ganz eigenartiges ›Naturbild‹ von nur scheinbarer Naivität, aber großem klanglichen Reiz. Und auch ein alter Kühlschrank macht sich bemerkbar.

Samstag, 21. Januar
Kuppelhalle
Beginn: 17 Uhr
Tickets an der Abendkasse und online