Tara Nome Doyle

Tara Nome Doyle ist eine der charismatischsten Popkünstlerinnen ihrer Generation. Nach ihrem gefeierten Debüt »Alchemy« von 2020 legt die 24-jährige Künstlerin aus Berlin-Kreuzberg jetzt bereits ihr zweites Album vor: Auf »Væermin« erzählt sie eine tragische Liebesgeschichte, reich an Symbolik und Zwischentönen, instrumentiert mit Klavier, Geige und Synthesizer und manchmal auch pulsierenden Beats – und mit einem Gesang, der intensiv und wandlungsreich ist, mal engelsgleich, mal rau und und bedrohlich. »Væermin« ist von berührender Schönheit – und feiert doch auch das vermeintlich Hässliche, das in uns allen wohnt und das wir so gerne verdrängen. Alle Lieder sind nach Tieren benannt, die als unerwünschte Schädlinge gelten: Blutegel, Raupen, Schnecken und Würmer. »Væermin« feiert ihre Schönheit und stellt damit auch eine politische Frage: Was würde denn passieren, wenn wir dieses Ungeziefer ›einladen‹ würden, anstatt es abzulehnen? Würden wir dann nicht zu einem viel reicheren, schöneren Verhältnis zu uns selbst gelangen, zu einem anderen Verhältnis zu der uns umgebenden Welt und den anderen Menschen? »Værmin« ist ein großes, weises, tief bewegendes Album. Und die Lieder von Tara Nome Doyle verhaken sich sofort in den Ohren, sie wollen einem nicht mehr aus den Kopf: existenzielle Musik von einer außergewöhnlichen Künstlerin.

Dienstag, 14. Juni
Kuppelhalle
Einlass: 19 Uhr / Beginn: 20 Uhr
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