Now Wave: Beth B - Glowing | Eröffnung | Konzert: Jim Coleman & Chris Spencer
Now Wave: Beth B – Glowing
Mit Now Wave: Beth B – Glowing widmet das silent green der US-amerikanischen Künstlerin eine umfangreiche Ausstellung und Retrospektive mit zahlreichen Weltpremieren.
Die Künstlerin und Filmemacherin Beth B kreiert seit über 45 Jahren grenzüberschreitende und transformative Werke. Beth B (geb. 1955) begann ihre künstlerische Arbeit in den späten 1970er Jahren in New York City als Provokateurin in der No Wave-Szene, einer Underground-Bewegung, deren Namen eine ironische Anspielung auf die Popkultur der New Wave ist. In diesem Kontext konfrontierten Musiker*innen und bildende Künstler*innen populäre Formen mit avantgardistischer Antikunst. Im Laufe ihrer Karriere hat B über 30 Dokumentar-, Experimental- und Spielfilme produziert, sich aber auch immer wieder interdisziplinären Arbeiten zugewendet. Die Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeit, wie bei ihren Filmporträts über Lydia Lunch und Ida Applebroog sowie in Projekten mit ihrem langjährigen Mitstreiter, dem Musiker Jim Coleman (Cop Shoot Cop, Human Impact).
In der Ausstellung hat B provokante und innovative Ansätze entwickelt, um gesellschaftliche Konventionen in Frage zu stellen, Außenseiter-Perspektiven einzunehmen und die conditio humana in den Mittelpunkt zu stellen. Auf Texten und Musik einzelner Künstlerinnen und Künstler basierend, lotet die Ausstellung die ewige Suche nach Verbindung, unsere Wahrnehmung des Körpers und seiner physischen Veränderung, die (Fehl-)Darstellung der Geschlechter, patriarchale Macht, Selbstbestimmung aus feministischer Perspektive und das Trauma des Krieges aus.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Dreikanal-Videoinstallation Glowing. Die Installation wird durch eine Live-Veranstaltung aktiviert, bei der die Protagonist*innen der Glowing-Filme ihre Geschichten auf der Bühne vortragen, begleitet von Live-Musik und den Projektionen der Filme. Die Regisseurin Beth B entwirft eine filmische Erfahrungslandschaft für die universellen Geschichten der Künstler*innen Nick Flynn, Little Annie, No Anger, Vincent Dubuis, Robert O. Leaver und Evelyn Frantti. Unterlegt mit eindringlicher Musik von Jim Coleman (begleitet von Vincent Dubuis, Robert O. Leaver und Phil Puleo), hinterfragt Glowing landläufige Annahmen in Bezug auf seelischen Schmerz, Menschen mit Behinderung, psychische Krankheit und Sucht.
Neben anderen Werken wird auch die Klang- und Videoinstallation Near Death in der Betonhalle gezeigt, eine Gemeinschaftsarbeit von Beth B und Jim Coleman, die eigens für die Räumlichkeiten des ehemaligen Krematoriums konzipiert wurde.
Konzert: Jim Coleman & Chris Spencer
Das Konzert im Rahmen der Ausstellungseröffnung ist die Premiere des Ambient-Noise-Projekts von Jim Coleman und Chris Spencer. Unter Verwendung von Gitarre, Bass, Elektronik und verschiedenen bearbeiteten akustischen Instrumenten werden je nach Auftritt und Aufführungsort veränderliche Klanglandschaften erschaffen. Die beiden Musiker lernten sich in den späten 1980er Jahren in New York kennen; ihre einflussreichen Bands (Unsane und Cop Shoot Cop) haben den Sound und den Geist von New York Mitte der 1990er Jahre maßgeblich mitgeprägt. Das Debütalbum ihrer Noise-Rock-Band Human Impact wurde im März 2020 veröffentlicht, ihr drittes Album mit dem Titel Gone Dark wird im Oktober 2024 erscheinen. Human Impact hält der kollektiven Vorgeschichte der Band – dem Sound und der Geschichte von Formationen wie Unsane, Swans, Cop Shoot Cop und der Stadt New York City selbst – einen dunklen Spiegel vor.
Begrüßung: Beth B und silent green
anschließend Konzert von Jim Coleman & Chris Spencer
Donnerstag, 15. August
Einlass: 18.30 Uhr
Beginn: 19 Uhr
Betonhalle
Eintritt frei
15.–25.8. Ausstellung I Betonhalle
Öffnungszeiten: Mo–Fr, 14–20 Uhr / Sa–So, 11–20 Uhr, Eintritt frei
Sonderöffnungszeit: Sa, 24.8., 11–21 Uhr (im Rahmen des silent green Sommerfests)