21st Pictoplasma Festival

Pictoplasma fragt nach den Ursprüngen des Character Design – zwischen Originalität, künstlicher Intelligenz und dem ständigen Wandel kultureller Codes.

Pictoplasma kehrt nach Berlin zurück – in seiner 21. Ausgabe präsentiert das Festival ein hochkarätiges Aufgebot an Künstler*innen, Illustrator*innen, Filmemacher*innen und Designer*innen, die die visuelle Kultur neu erfinden. In diesem Jahr taucht die weltweit führende Konferenz für zeitgenössisches Character Design tief in die Genealogie der Kreation ein und legt Schichten von Einflüssen, Trends und Kontexten frei. Sie stellt den Mythos des "Originals" auf den Kopf – oft verklärt als einzigartige Handschrift von Künstler*innen und deren angeborenem Genie. Stattdessen stellt sie die Frage, wie Kreativität immer von anderen beeinflusst wird und wie die Dimensionen von Originalität neu definiert werden können.

Diese Frage wird immer drängender. Zum einen durch den Aufstieg der Künstlichen Intelligenz: Basierend auf riesigen Datenbeständen vorhandener Bilder macht diese Technologie Bildgestaltung zu einer Suche nach Lücken im visuellen Feld. Können Urheber*innen überhaupt noch identifiziert werden und wie können Kreative ihre Werke in Zukunft schützen? Andererseits verschieben sich kulturelle Hegemonien: Der Postkolonialismus stellt die Frage nach kultureller Identität, die Dominanz westlicher Popkulturen nimmt ab. Stehen wir am Beginn einer Ära vielfältiger visueller Repräsentationen oder erleben wir die Entstehung neuer visueller Hegemonien und Stereotypen? Was sind in Zukunft die Kriterien kultureller Aneignung und wie können Kreative bewusst und respektvoll mit Einflüssen umgehen?


International Conference on Character Design and Art // 1. bis 3. Mai

Die Fachkonferenz widmet sich diesen Fragen und bietet ein umfangreiches Programm mit Vorträgen und Präsentationen, Podiumsdiskussionen, Animationsfilmprogrammen und Workshops sowie ein breites Angebot an Networking-Events für Produzenten und Kreative. Für die internationalen Teilnehmer*innen bietet die Veranstaltung eine einzigartige Gelegenheit, sich über Genregrenzen hinweg über Trends und Möglichkeiten der Figurenentwicklung auszutauschen.

Alle Vorträge werden auch live an das weltweite Pictoplasma-Publikum gestreamt. Zusätzlich besteht Zugriff auf das wachsende Videoarchiv mit derzeit über 300 Vorträgen von wegweisenden Künstler*innen aus aller Welt. 


Donnerstag, 1. – Samstag, 3. Mai
Betonhalle, Kuppelhalle, Ateliers
täglich 10–22 Uhr
Die Registrierung für die Konferenz in Berlin und das Streaming erfolgt über pictoplasma.com/tickets.

 

Nachtprogramm // 2. Mai – Psychedelic Midnight Mix

Jedes Jahr ein beliebtes Highlight: der traumhaft-trippige Psychedelic Midnight Mix! Auf der großen Leinwand des Colosseum, einem der ehrwürdigsten Kinos Berlins, entführen neue Filme von Peter Millard, Jan Bitzer, Jack Cunningham & Nicolas Ménard in das Zwischenreich der Realitäten – die Auswahl ist eine Herausforderung an Geist und Konventionen des Storytellings. Vorab werden bei Drinks bereits die Filmemacher*innen in der kultigen Kinolobby gefeiert. 


Colosseum
Gleimstraße 32-35, 10437 Berlin
2. Mai, 22:00 –0:30 // 10€, nur an der Abendkasse

 

Sunday Open House // 4. Mai

Zum Abschluss des Festivals lädt Pictoplasma zum Besucher*innentag ein. Ein lebendiger Designmarkt bietet die Möglichkeit, sich mit seltenen Drucken, Editionen, Zines, Skulpturen und anderen liebevoll hergestellten Objekten aus aller Welt einzudecken - und ihre internationalen Macher*innen zu treffen. Das Animationsfilmprogramm des Festivals mit über 90 Kurzfilmen, Musikvideos und experimentellen Clips in 7 Programmen wird in voller Länge wiederholt - ein wahrer Marathon für die Augen. Eine Ausstellung als Werkschau zeigt die Arbeiten der diesjährigen Künstler*innen, die an der Konferenz teilnehmen, darunter Vasen von Jimmy D. Lanza, Skulpturen von Saddo und Jonathan Djob-Nkondo und Gemälde von Jill Senft. Workshops laden Besucher*innen aller Altersgruppen ein, sich zu treffen und gemeinsam kreativ zu sein.


Sonntag, 4. Mai
Betonhalle, Kuppelhalle, Atelier 1+2
13–19 Uhr
Eintritt frei