Angelika Levi: Mein Leben Teil 2

Mein Leben Teil 2, Angelika Levi, 90', Deutschland, ZDF19.5.2003, Dt. Originalfassung

Autobiografischer Film als zeitgenössische Archivpraxis: In der Auseinandersetzung mit dem Nachlass ihrer Mutter schafft die Regisseurin Angelika Levi einen ebenso persönlichen wie politischen und feministischen Film über jüdisch-deutsche Identität der zweiten Generation nach dem Holocaust. „Anhand von Gegenständen, Fotos, Ton- und Filmaufnahmen erzähle ich, was in der Familie erzählt und auch nicht erzählt wurde“, schreibt die Regisseurin, auch die eigene Position in den Blick nehmend. „Der Film handelt von Traumatisierung und gleichzeitig davon, wie auf Makro- und Mikroebenen permanent Geschichte produziert, archiviert, in einen Diskurs gebracht und eingeordnet wird – und davon, wie ich selbst immer weiter sammelte, damit alles zusammen eine Erzählung ergibt.“

Angelika Levi (*1961) ist eine deutsche Filmregisseurin, Kamerafrau und Videokünstlerin. Nach kürzeren autobiografischen Filmessays entstand in Zusammenarbeit mit dem Kleinen Fernsehspiel ihr erster Langfilm Mein Leben Teil 2 (2003), der im Forum der Berlinale Premiere hatte und internationale Beachtung fand. Als zweite Arbeit für die Redaktion realisierte sie Absent Present (2010). In der Sektion Forum Expanded der Berlinale lief 2021 der Kurzfilm Ahorita Frames. Installative Arbeiten wurden in Theatern und Kulturinstitutionen gezeigt, u.a. im Haus der Kulturen der Welt.